BROOME - PERTH (30.8.07- 9.10.07)

"Tja, aber alles Schöne hat ein Ende und wir mussten wieder weiter ziehen.“

 

In Broome haben wir uns erstmal den verdienten 10tägigen Urlaub vom Reisen gegönnt. Wir sind genau rechtzeitig zum sog. „Staircase to the Moon“ angekommen, wenn sich das Licht des aufgehenden Vollmondes in den bei Ebbe verbleibenden Wasserpfützen in der Bay spiegelt. Außerdem fanden für das Pearl Festival ein paar Veranstaltungen statt, wobei Thomas an einem Tag der Krankenhausmannschaft beim Drachenbootrennen ausgeholfen hat. Meistens haben wir aber am Cable Beach mit seinem fantastisch blauen Wasser unseren Teint aufgefrischt oder den Sonnenuntergang angeschaut.

Quelle: https://www.responsibletravel.com/holidays/western-australia/travel-guide/western-australia-history-geography
Quelle: https://www.responsibletravel.com/holidays/western-australia/travel-guide/western-australia-history-geography

 

 

Tja, aber alles Schöne hat ein Ende und wir mussten wieder weiter ziehen. Die Westküste Australiens ist ein recht unbewohntes, karges Gebiet, d.h. zwischen all den folgenden Stationen liegen etwa 300-500 km ödes Nichts, langweilige Fahrten durch eintönige Landschaften, Übernachtungen bei Roadhouses oder Road Side Stopps (Rastplätze mit oder ohne Tankstelle), aber jeder einzelne Stopp die Fahrt wert.

Die Fahrt durch die Pilbara-Region war farblich recht interessant: Hügel aus rötlichem Geröll, weite Flächen mit Weizenfeld-gelben Gräsern und überall der Hauch von frühlingshaftem Hellgrün. Und in dieser recht reizvollen Landschaft dann Karratha nicht nur mit einem riesigen Gasförder-Industrie-Komplex, überall brennende Gasfackeln, sondern auch dem nachts wie eine Kleinstadt beleuchtetem Hafen. Von dort wird das Eisenerz verschifft, das in Tom Price abgebaut und auf eindrucksvoll lange Züge (wir haben einmal 200 Wagons gezählt) verfrachtet und dann 400 km quer durchs Land transportiert wird. Arbeitsplätze en masse und superteure Campingplätze. Schnell weiter.

 

Weiter sind wir auf der Pilbara-Iron-Privatstraße landeinwärts (dort die Zugsichtung) zum Millstream National Park und anschließend zum Karijini National Park gefahren. Letzterer bietet einige sehr eindrucksvolle Schluchten, in denen man gefaltetes Gestein bewundern kann und in vom Wasser ausgehöhlten Pools baden kann (Hamersley Gorge). Oder man steigt über Leitern oder steile Treppen in die Schlucht ab, watet durchs Wasser, hangelt sich über ein Geländer und ein Seil zum „Handrail Pool“ ab oder kraxelt im schmalen sog. Spiderwalk bis zum smaragdgrün schillernden Kermitpool und genießt ein eiskaltes Bad (Hanckock Gorge). Ein wenig geruhsamer der Spaziergang auf Steinplatten durch die Dales Gorge und über die Stufen am Fortescue Wasserfall vorbei zum etwas wärmeren Bad im Fernpool. Ein Highlight unserer Reise, der gesamte Nationalpark!

 

Von dort ging‘s wieder an die Küste nach Exmouth am Ningaloo Reef. Der starke Wind hat uns einen kleinen Strich durch die geplanten Tauchgänge an den Inseln gemacht, aber dafür sind wir am Navy Pier mit einem 3m Ammenhai getaucht. Das Schnorcheln in der Turquoise Bay dann wieder fantastisch trotz Wind.

In Coral Bay haben wir Andy und Joe, Freunde von Doug, getroffen und konnten unsere Babysitter-Qualitäten einen Tag an der 4jährigen Daisy erproben. Ratet mal, wer abends vom Sandburgenbauen, Versteck-spielen und Basteln mehr geschafft war. Bei der Weiterfahrt dann die Überquerung vom Wendekreis des Steinbocks, wir verließen die Tropen.

 

Kurz vor Carnarvon ging‘s ab zu den Blow Holes, dank dem starken Wind, ja ja, er blies immer noch, ein spektakulärer Anblick: Wassermassen, die mit einer solchen Wucht an die Küste geschmettert werden, dass sie zu einem feinen Tröpfchenvorhang zerstäuben, meterhohe Fontänen bilden, wenn sie dabei durch ein Loch im Gestein gepresst werden.

 

 

Und beim Sonnenuntergang dann im Hintergrund noch der Blas von einem vorbeiziehenden Buckelwal und im Rücken der aufgehende Vollmond neben dem Leuchtturm. Was ein Idyll.

 

Schöne Landschaften natürlich auch an der Shark Bay, Weltkulturerbe. Sehr touristisch dann Monkey Mia Beach mit seinen Delfinen. Thomas wurde aus der Schar der begierigen Beobachter ausgewählt und durfte einem Delfin ein Fischchen füttern, die Biologin dagegen musste sich mit einem kurzen Blick unter Wasser beim Schnorcheln begnügen.

Die Schluchten im Kalbarri National Park sind nicht schlecht, aber nach Karijini NP sind wir halt verwöhnt. Außerdem beeinträchtigten die Horden von Fliegen den Genuss ein wenig, da sie sich auch durch ständiges Wedeln nicht davon abhalten ließen, in Ohren und unter die Sonnenbrille zu fliegen. Bevor man ins Auto stieg, musste man sich erst den Rücken und die Schultern abklopfen und dann Tür auf, reinspringen, Tür zu, Fuß hoffentlich mit drin. Es liefen doch recht viele Leute mit diesen dämlich aussehenden Fliegennetzen über den Hüten rum.

In Geraldton wurden nochmal die Vorräte aufgefüllt, bevor es an der Küste langsam aber sicher an Wildblumenfeldern (Wildflowers) im Lesueur NP vorbei Richtung Süden in den kühlen Frühling nach Perth ging. An den Pinnacles bei Cervantes noch Regen abbekommen und schließlich und endlich an den Koalas im Yanchep NP  einen Besuch abgestattet und dann ab nach Perth.