CAPE YORK HALBINSEL (12.6.-26.6.07)

Intensive Regenfälle in der Dry Season

Quelle: http://www.capeyorktours.com.au/
Quelle: http://www.capeyorktours.com.au/

 

 

Die Reise zum nördlichsten Zipfel vom Festland Australiens (Luftlinie ca. 800 km zwischen Cairns und dem "Tip") darf immer noch als Abenteuer bezeichnet werden. Auch wenn die Inlandstraße bis Cooktown inzwischen komplett asphaltiert ist, die meisten Flussüberquerungen betoniert und der Old Telegraph Track einen südlichen und nördlichen Bypass hat. Die Dreckpisten sind doch z.T. stark korrugiert (wellig) und mit vielen auch tiefen Schlaglöchern versehen, nach Regen dann eben sehr matschig und rutschig.
Inzwischen kann man auch nach Bamaga fliegen, der Reiz an dem sehr entspannten Örtchen da oben ist aber wohl das Erlebnis hochzufahren.

Unendlich weite Strecken durch unbewohnte Baumsavanne (ich nenn den nicht sehr dichten Baumbestand auf Gras mal so), mal nen paar freilaufende, afrikanisch aussehende Rinder mit Halslappen und Nackenbuckel, viele kleine und große Termitenbauten, roter Staub, der durch die Türdichtungen zieht und alles im Auto mit einer feinen Staubschicht bedeckt, mal ein entgegenkommendes Fahrzeug, dem man freundlich zum Gruß winkt, viele Dips (Senken) mit oder ohne Wasser oder Schlaglöchern drin, riesige Adler und Krähen, die an Roadkills nagen. Die Treibstoffpreise steigen mit jedem zurückgelegten Kilometer ins Horrende, ebenso die Preise für Lebensmittel in den Roadhouses, den einzigen "Siedlungen" zwischendrin.
Noch besser scheint's aber zu sein, wenn man sein Aluboot (Tinny) mit sich hochtransportiert hat und dann seine Angel ins Wasser hängen kann und schon nach kurzer Zeit mit einem Riesenfang belohnt wird. Wir haben unsere aufgesammelten und mühsam geschälten Kokosnüsse dann eben gegen Fischportionen mit unseren Nachbarn eingetauscht. Lecker.

Reiseroute

  • In Cairns haben wir noch Hamsterkäufe gestartet und das Auto für die Fahrt durchchecken lassen und ab ging's.
  • Port Douglas, eigentlich nettes Örtchen mit ein paar 5 Sterne Resorts drumrum.
  • Nach Besichtigung der Mossman Gorge mit der Fähre über den Daintree River nach Cape Tribulation (endlich einen Cassowarry [Kasuar auf deutsch] gesichtet).
  • Über den Bloomfieldtreck (z.T. sehr steile und schmale Piste durch Regenwald und mit echten Flussüberquerungen) am Lions Den Hotel vorbei nach Cooktown (mehr Dorf als Stadt). Vom Grassy Hill ein fantastischer Blick über die Endeavour Mündung.
  • Über die recht holprige Battelcamproad in den Lakefield National Park mit seiner beeindruckenden Red Lily Lagoon. Nachts viele grellgrüne Baumfrösche am Waschbecken und einige lebendige Schlangen auf Jagd oder totgefahren auf der Straße.
  • Auf der Developmental Road vorbei an Roadhouses und alten Telegraphen Stationen wie z.B. Musgrave bis zum Abzweig nach Weipa, einem Minenstädtchen an der Westküste mit dem größten Bauxit-Vorkommen auf der Welt. Nach mehreren hundert Kilometern Dreckpiste empfing uns dort ne Ampel und die zeigte rot. Den riesigen Minenfahrzeugen gibt man aber auch gern die Vorfahrt.
  • Von dort über den Archer River (mit einem kleinen Umweg zu Captain Billys Landing an der Ostküste) zum Campen an den Eliot Falls im Jardine River National Park. Wunderbar erfrischendes Geburtstags-Bad in den Fruit Bat Falls und in den Twin Falls genommen, überall anders lauern ja die Kroks. Leider keinen Handy-Empfang auf der ganzen Halbinsel, Internet nur wochentags in den Aboriginee Siedlungen. Die Vorhaltezeit von SMS im Äther scheint kürzer als 2 Wochen zu sein.
  • Mit der Fähre über den Jardine River ins NPA (Northern Peninsula Area), alles Aboriginee Gebiet. Dort gelten scharfe Alkohol Beschränkungen: pro Fahrzeug nur 30 Dosen Bier (früher sogar nur light oder mittelstark!) und 2 l Wein, keine Spirituosen. Nicht so einfach einzuhalten!
  • Dort 2 Nächte in Punsand Bay geblieben, von dort zum eigentlichen Cap hoch und nach Somerset, einem früheren Handelsposten, von dem nur noch nen paar Gräber und einige Kanonen übrig geblieben sind.
  • In Seisa haben wir die Freitag Abend Burger Night im Fishing Club mitgenommen: Livemusik, nen paar südseemäßig angezogene und tanzende Mädels, (sind ja alles Torres Strait Insulaner Abkömmlinge da oben). Außerdem Bier für 3,50 $, was echt billig ist. Den zweiten Abend haben wir den ebenfalls im Bushcamper rumreisenden Schweizern Reto und Regula bei ihren Angelversuchen vom Fischparadies-Pier aus zugeschaut, Petri war ihnen aber nicht heil. Danke noch für die Schwarzbrotspende am nächsten Morgen zum Frühstück!
  • Bevor wir uns auf den beschwerlichen Rückweg über Matschpisten machen konnten, (aufgeweicht durch intensive Regenfälle und das in der Dry Season!!!) mussten wir noch das ADAC-Pendant kommen lassen: ein Kabel von der Autobatterie war durch und das Autochen tat nach dem Einkaufen keinen Mucks mehr.
  • Die Straße nach Lockhardt River war wegen dem vielen Regen auch gesperrt, Chillie Beach müssen wir uns mal wann anders anschauen, aber die Felsenmalereien am Split-Rock bei Laura konnten wir noch besichtigen.