Melbourne, Great Ocean Road und Grampians (13.1. - 17.2.2007)

Ein Hoch auf Doug!

Wie gut, dass es Doug gibt: Doug -ein Engländer - den Thomas das letzte Mal in Oz kennen gelernt hat und seitdem ist der Kontakt Gott sei Dank nicht eingeschlafen. Er hat uns vom Flughafen abgeholt, im vom Kumpel geliehenen Cabrio eine Sightseeingtour am frühen Morgen quer durch die Stadt geboten und uns sage und schreibe 3 Wochen in seiner Wohnung wohnen, kochen und leben lassen. Und die liegt ganz nett in Port Melbourne, fast direkt am Meer mit Swimmingpool, Whirlpool und Sauna. Außerdem hat er uns in alle möglichen netten Pubs geführt und uns das eine oder andere Bierchen spendiert. Ein Hoch auf Doug!

Autokauf in Melbourne


Also eigentlich is es doch gar nicht so schlecht innerhalb von 3 Wochen genau das Automodell gefunden zu haben, das wir uns vorgestellt hatten. Das Problem dabei war nur, dass die Vorstellung vom Automodell erst langsam reifte und diese sog. Bushcamper oder Troopies einfach rar gesät und verdammt teuer sind.


Ehrlich gesagt hatte das Schicksal uns einen solchen Toyota Landcruiser kurz nach der Ankunft auf dem Silbertablett serviert, nur dass er in Sydney angeboten wurde, wir damals noch keine Ahnung hatten, keine Preise verglichen hatten und es inzwischen  richtig zu schätzen wüssten, ein bereits voll ausgestattetes Auto mit Campingausrüstung übernehmen zu können und dafür eben den verlangten Preis zu bezahlen. So mussten wir aber warten bis auch Owen, unser ständig in Doppelschicht arbeitender, schwer erreichbarer und etwas unwilliger Autoanbieter, endlich mal in die Puschen kam und ein "Roadworthy Certificat" („Straßentauglichkeitsbescheinigung“, also so was wie eine TÜV-Bescheinigung) in einer Werkstatt holte. Und dann mussten wir noch anfangen, uns nach 12 V Autokühlschränken, Schlafsäcken und Kochgeschirr usw. umzuschauen, weil er das leider alles selber behalten wollte. Dafür durften wir ständig von Port Melbourne aus in die City dackeln, um mit dem Gratis-Internetzugang in der Bücherei die Angebote im Internet abzuklappern und Infobretter in Backpacker Unterkünften abzugrasen. Nervenaufreibend!

Aber so nebenbei haben wir doch auch einige Sehenswürdigkeiten und Ereignisse in Melbourne mitgenommen: Wir haben z.B. die Regeln vom Cricket im MCG, der Cricketarena in Melbourne, bei einem Spiel Victoria gegen Tasmanien versucht zu verstehen, in St. Kilda das Kreischen der Mädels in der Achterbahn vom Luna Park gehört, haben die Hitzewelle der feuerspeienden Fackeln vorm Casino gespürt, haben Federer bei den Australien Open Tennisbälle schlagen sehen, haben mit irgendwelchen Einheimischen den Australia Day (Nationalfeiertag) in einem Pub begangen und auf einer 80iger Fete ein Hen-Night Andenken (Junggesellinnenabschied) abgestaubt, Cappuccino an der Southbank geschlürft, Bratwürstchen mit Sauerkraut im Queen Victoria Market aus dem Brötchen raus gegessen, mit Stefan (Thomas Bruder) gemeinsam gefroren und Fliegen aus dem Gesicht gewedelt, Straßenkünstlern am Federation Square einige Dollars gespendet und und und....

Am 8. Februar sollte es dann endlich mit der ersten Tour losgehen. Bis zur Überfahrt nach Tasmanien auf der Autofähre blieben uns noch 10 Tage. Auf dem Freeway gings los Richtung Great Ocean Road und Twelve Apostels. Gerade mal 20 km sind wir gekommen bis das Auto komische Geräusche machte, total heiß gelaufen war und sich gerade noch so von der Ausfahrt runter rollen ließ. Kein Wasser mehr im Kühler, Öl triefte unten überall raus. Tja, wie gut, dass wir wenige Tage zuvor beim hiesigen ADAC Mitglieder geworden waren. Der Abschleppdienst, den sie uns schickten, meinte aber nur: Wasser nachfüllen, schauen ob er anspringt, Kühlerdicht-Pulver in den Kühler rein, Temperatur im Auge behalten und bei Gelegenheit mal nachschauen lassen (was uns jetzt kurz vor der Fahrt nach Tasmanien den nicht billigen Einbau eines neuen Kühlers bescherte, Owen, Owen...).

Mit atemberaubenden Aussichten von Leuchttürmen auf Kreidefelsen an der Great Ocean Road wurden wir dann für das Warten auf die Pannenhilfe belohnt. Das Panorama mit bizarren Felsgebilden, die das Wasser aus der Küste rausfräst, wie z.B. "The Arch" oder eben die inzwischen glaub nur noch 8 Apostel haben wir dann bei Eiseskälte, Nieselregen und mit orkanartigen Windböen genossen, na ja , fast schon ein deutscher Wintertag, oder?

Richtige viele wilde Tiere gab's auch zu sehen: Kängurus am Golfplatz von Anglesea, Koalas und Kookaburras (Vögel, auf deutsch Lachender Hans) am Kenneth River und Emus und Schnabeligel (equidnas) am ehemaligen Vulkankrater vom Tower Hill.

Von Port Fairy aus sind wir dann von der Küste weg zu den Grampians (einem Gebirge im Bundesstaat Victoria). Leider wütete dort vor ziemlich genau einem Jahr ein Buschfeuer, was man an den deutlich geschwärzten Baumstämmen überall noch unschwer erkennen konnte. Trotzdem konnten wir auch dort sagenhafte Ausblicke über weite Täler genießen, Spaziergänge durch fremdartig wirkende Wälder zu Wasserfällen machen und eher enttäuschende Reste von Aborigines-Malereien besuchen, an sog. Shelters also Unterschlupfen.