Reiseroute:
Immer Richtung Norden an der Küste entlang, mit einigen Abstechern ins Hinterland (die nennen das hier tatsächlich so).
Highlights:
Am Anzac Day (25.4.) sollte eigentlich den australischen und neuseeländischen Gefallenen in den beiden Weltkriegen gedacht werden. Nachdem morgens in aller Herrgottsfrühe die Gedenkveranstaltungen (z.T. mit Straßenumzügen) begangen wurden, begibt sich der Australier ins Pub, um seinen Durst zu stillen und "Two up" zu spielen (dabei wird grob gesagt auf Kopf oder Zahl gewettet). In Bellingen standen sich dabei die unterschiedlichsten Individuen einer illustren Gesellschaft (inklusive einiger Hippies aus der benachbarten Kommune) gegenüber und schrien "Heads" oder "Tails" und wedelten dabei mit der Anzahl an Geldscheinchen, die sie darauf setzen wollten. Einer warf dann die Münzen (natürlich nach bestimmten Regeln der Kunst) und sobald die Münzen lagen, wurden entweder Freudenschreie oder halbverzweifelte Ooohs laut. Hierbei werden nebenbei noch Unmengen von Geld versoffen, wie man sich vielleicht vorstellen kann. Auch wir haben uns ein Bierchen genehmigt und waren beim Zocken nicht unerfolgreich.
Apropos Hippies: Das Städtchen Nimbin ist für seine hanfliebenden Bewohner bekannt. Wir sind kurz vor dem MardiGrass (hat nix mit New Orleans zu tun) Wochenende dort durchgefahren und haben ein Festprogramm bei der Hemp Embassy (Hanf Botschaft) mitgenommen. Bei dieser Veranstaltung sollte es Wettkämpfe im Joint drehen (der Schönste, der Schnellste und der Originellste) oder auch im Bong Weitwurf geben, bei der Eröffnungsveranstaltung sollte der olympische Hanf Fackelträger die Flamme entzünden und..und .. und.. Wir haben zwar kräftig gelacht bei der Lektüre des Programms, es konnte uns aber trotzdem nicht dazu veranlassen zu bleiben und 30$ Eintritt zu zahlen für den Spaß.
In der Nähe von Noosa, wo sich die Surfer treffen, liegt Boreen Point, ein verschlafenes Nestchen am Lake Cootharaba. Dort gibts das Apollonian, ein sehr altes Pub, das Sunday Roast anbietet. An dem Sonntag war Muttertag (hier werden die Mütter wohl traditionsgemäß zum Essen eingeladen), so dass eine lange Schlange für Schweine- und Rinderbraten vom Spieß mit Soße, Kartoffeln, Salatbüffet und fette Holzofenbrotschnitten anstand. Danach haben wir uns mit einem Krug Bier gemütlich auf ein Bänklein in die Sonne gesetzt und dem heiteren Treiben von einer recht großen Kinderschar auf der Wiese vorm Pub zugeschaut. So kann man einen Sonntagnachmittag aushalten, sag ich euch.