Bula! Am Schluss unserer Fidschi Reise befragt, welcher Teil uns am besten gefallen hätte, konnten wir nur mit den Schultern zucken und antworten, dass jeder Ort seine eigenen Reize und Vorzüge hatte.
Die ersten paar Tage verbrachten wir an der Nordküste der größten Insel Viti Levu in der Nähe von Rakiraki. Nachdem ein Zyklon nur einen Tag vor unserer Ankunft über die nördliche Insel Vanua Levu gezogen war, wehte immer nach ein kräftiger Wind, aber wir konnten trotzdem gemütlich im tropischen Garten auf den Strandliegen relaxen, brutzeln und den Blick über die Bucht auf sattgrüne Hügel genießen.
Hier wurden wir in die Bräuche beim Kava Zeremoniell eingeführt. Die getrocknete und gemahlene Wurzel wird mit Wasser in einer Schale aufgeschlämmt und in einer Kokosnusshälfte gereicht. Die trübe Brühe hat nur eine betäubende, keine berauschende Wirkung und schmeckt nicht wirklich.
Mit einem öffentlichen Bus ging‘s dann in die Hauptstadt Suva. Nach viereinhalb stündiger Fahrt für knappe 200 Kilometer über größtenteils ungepflasterte, kurvige, schmale Sträßchen und über wackelige Brücken vorbei an kleinen Dörfchen empfing uns das hektische Stadtleben am bereits dunklen Busbahnhof, wo die Gepäckträger schon mit ihren Schubkarren warteten. Schnell wurde uns ein Taxi zum Hostel organisiert. Schön ist Suva nicht, aber es bietet große, günstige Märkte für Obst und Gemüse und Einkaufsmöglichkeiten für Sonnencreme und schwarzgebrannte CDs und DVDs und massig Friseurläden. Außerdem konnte man von dort die Fähre nach Ovalau buchen.
Die ehemalige Hauptstadt Levuka auf Ovalau wird als Relikt aus Kolonialzeiten in den Reiseführern hoch gelobt, entpuppte sich aber eher als etwas größeres verträumtes Dorf mit mindestens 10 verschiedenen Kirchen.
Im Nightclub („only for members“ und offensichtlich doch auch Besucher), der hinter einem Restaurant verborgen war, konnten wir erleben, wie die Fijianer Bier trinken: In der Mitte stehen die Flaschen oder Krüge und einer füllt ständig ein kleines Glas mit Bier auf. Dieses wird immer wieder jemand anderem vor die Nase gestellt und muss sofort auf ex geleert werden. Angeblich sichert das sog. Taki einen ausgewogenen Alkohol- und damit Spaßpegel in der Gruppe, tatsächlich führt es eher zu Kneipen, vollbesetzt mit stark angetrunkenen Menschen, die kaum noch laufen oder reden können, aber bei Bedarf sofort von den muskelbepackten, massiven Security Buschen rausgeschleppt werden. Aber wir hatten Spaß.
Von dort ging‘s für drei Tage nach Leleuvia in eine Bure (eine komfortable Strohhütte), einem Inselchen, das man in 20 min umrunden könnte. Süßes Nichtstun pur: am Strand liegen, die kleine, weiße Katze streicheln, auf das Servieren der 3 Mahlzeiten warten und dem Anspringen vom Generator gegen 17.00 Uhr entgegensehen, damit das fließende Wasser in den Duschen (äh… und den Toiletten!) wieder tut, sollte die Diesel-Lieferung sich nicht verspäten. Letztere Situation bescherte uns allerdings ein nettes Candlelight-Dinner am Strand.
Die nächste Station nach Zwischenstopp in Suva mit einem Kinobesuch war an der Südküste in Pacific Harbour, wo wir uns zwei Hai-Tauchgänge gönnten. Die Tauchguides verfüttern Fischabfälle und beschützen die Taucher mit Stangen - nee nee, wir war‘n nicht im Käfig. Sehr beeindruckend, wenn außer den quirligen Schwärmen an Raubfischen, auch die großen Grey Nurse Sharks ihren Anteil holen, wenn aus dem Blau auch der eine oder andere mächtige Bullshark auftaucht. Ein Tiger Shark war uns bei unserem Tauchgang nicht vergönnt, aber Thomas war mutig genug, zum Haistreicheln in die Mitte zu schwimmen.
Für eine Idee davon s. https://www.youtube.com/watch?v=n9KiA3ArtpQ
Weihnachten verbrachten wir im Beachhouse an der Coral Coast. Das hochgelobte, idyllische Hostel, 2006 ein Drehort für irgend so eine Big Brother Produktion auf ner Insel fürs englische Fernsehen, lockte viele Gäste, so dass auch verregnete Tage dort bei gemütlichen Schwätzchen am Pool nicht langweilig wurden.
Für Silvester ließen wir uns nach Mana übersetzen, eine von den Mamanuca Inseln vor der Westküste. Wir mieteten uns günstig bei der Familie vom Häuptling ein, wurden mit einheimischen Essen verwöhnt. An einem Abend gab‘s ein köstliches Lovo, ein traditionelles Festmahl aus dem Erdofen mit Fleisch, Fisch und allen möglichen Knollen und Wurzeln. Außerdem gab‘s schöne Schnorchelplätze direkt vor der Insel und vorm Strand vom teuren japanischen Nachbarresort. Gelegentlich gab‘s Feuertänzer in der Nachbarstrandkneipe. Und ein gemütliches böllerfreies Silvesterfest mit Lagerfeuer am Strand und warmem Bier. Bula!