Indonesien I (17. Dez 2006 - 12. Jan 2007)

Bali und Lombok

Quelle: https://www.raonline.ch/images/edu/map2/BaliLombokMap18001.gif
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Reiseroute:

 

- Kuta, Bali

Touri-Zentrum mit massig Hotels, Bars, Souvenir-Läden und Surfbrett-Verleihern am Strand

 

- Gili Trawangan, vor Lombok

Weihnachten auf einem paradiesischen Inselchen mit fantastischem Drift-Schnorcheln direkt vom Strand aus (s.u.)

 

- Ubud, Bali

Eher ein Ort fürs kulturell interessierte Völkchen mit vielen Edelhotels und –boutiken, weniger Nightlife, schöne Reisfeld-Terrassen drumrum


- Gunung Batur (1717m), Bali

Vulkanbesteigung zum Sonnenaufgang im Regen

- Lovina, Bali

Sylvester am Strand mit schwarzem Sand, traumhaft schönes Hotelzimmer mit Pool, Mopedausflug ins Hinterland zum 40 m hohen Wasserfall von Munduk

- Sanur, Bali

Pauschaltourismuszentrum fürs Mittelalter, bei gutem Wetter mit Blick auf Gunung Agung, den höchsten Vulkan auf Bali

Zurücknach Kuta für eine Woche Strand, Sonne, Surfen (Thomas hat sich ausgiebig in der Kunst versucht) und Shoppen.

Mopedausflug zur Jimbaran Bay, zum Dreamland Beach und zum Kecak Tanz (Affentanz) im Ulu Watu Tempel.

Eindrücke und Erlebnisse:

 

Das erste, was einem auf Bali auffällt und worüber man fast sofort stolpert (und man sollte nicht drauftreten!) sind die liebevoll hergerichteten Opfergaben bestehend aus etwas Reis, Blüten und evtl. Keksen auf einem Bananenblatt-Kästchen. Für diesen balinesisch-hinduistischem Brauch werden diese jeden Morgen erneuert und ein Räucherstäbchen entzündet. Dazu tragen die Einheimischen einen Gürtel, den auch Touristen zusammen mit einem Sarong tragen müssen, um einen Tempel wie z.B. Uluwatu zu besichtigen. Lombok dagegen und damit auch die Gilis sind muslimisch, woran man dank der häufigen Gesänge des Muezzins zu eher unchristlichen Zeiten auch ständig erinnert wird! 

Das zweite, an dem man auf keinen Fall vorbeikommt, sind die abertausend Händler, die einem irgendwas verkaufen wollen. Am Strand wechseln sich mit Beharrlichkeit und in schöner Regelmäßigkeit folgende Verkäufer mit immer den gleichen Sprüchen und Intonationen ab: die Eisverkäufer („eiskrrrim, eiskrrrim“), die Obstverkäuferinnen („Pineapple, Mango, Watermelon? Tschipp, Tschipp“, soll heißen billig), die Silberringverkäufer („only lucki lucki“, nur schauen, nix kaufen?), die Sarongverkäuferinnen („Sarrrong“, selbst wenn man einen hat, heißt's dann halt: vielleicht in einer anderen Farbe, oder kurz?), die Masseurinnen („massasch, maybe later?“, die einem aber auch gern die Haare flechten oder die Fingernägel mit kleinen Blümchenmuster verzieren möchten), der Bastmattenverleiher, der auch Kopfstützen im Angebot hat, der Holzschnitzereiverkäufer, der Pfeil- und- Bogen- ("erro, erro"), oder auch Blasrohr-Verkäufer und der Drachenverkäufer. In der Straße lauern die Taxifahrer, die Lenkbewegungen nachahmend „OK, transport, transport“ rufen. Jeder T-Shirtverkäufer in seiner Bude ruft: „Yessss, Miss“ (kann dann auch mal Darling oder sowas sein!) oder auch „Yesss, Boss“ für Thomas ”buy something“, kauf was!, die Tourenverkäufer locken mit „Yesss, Inforrrrmation“ und wollen einem Rafting oder einen Hubschrauberflug o.ä. anbieten. Kann's einem da wer verdenken, dass man nach dem hundersten geduldig dreimal wiederholten „No, thanks! Nein, danke!“ irgendwann mal ausrastet und unhöflichst ablehnt bzw. alle Angebote einfach ignoriert?

Ein Tag auf Gili Trawangan:

Nicht zu früh aufstehen und zum Frühstück einen Banana-Pancake mit etwas frischer Ananas und Papaya genießen. Danach die 50 m zum Strand zurücklegen (gefährlich: reger Pferdekutschen-Fahrbetrieb auf der sandig-holprigen Strand-Hauptstraße) und ein bisschen in der Sonne rumlümmeln. Mit Taucherbrille und Schnorchel bewaffnet am nördlichen Ende vom Strand aus ins Riff raus schnorcheln und die wirklich atemberaubend bunte und faszinierende Unterwasserwelt mit gestreiften Seeschlangen, schillernden Sepias und natürlich formen- und farbenreichen Korallen und Fischen im Vorbeidriften bewundern und am südlichen Ende wieder raussteigen. Mittags als leichten Snack vielleicht 'ne Gemüse- oder Nudelsuppe mit einem Mango- oder Bananenshake in einem der sog. Warungs zu sich nehmen. Anschließend vom anstrengenden Tag bis dahin erholen und abends nach einem immer leckeren Abendessen den Umsonst-Welcomedrink (Arrak-Orange) in einer Bar abholen und die außerdem angebotenen Berge von frischem salzigen Popcorn mit einem kleinen Bierchen runterspülen. Mit Taschenlampe den Weg nach Hause finden. Ach, süßes Nichtstun!

Für die Vulkanbesteigung sind wir morgens um 2 Uhr !!! in Ubud abgeholt worden und nach einem Kaffee mit Banana-Pancake zum ersten Frühstück um etwa 4 Uhr morgens am Fuß vom Gunung Batur abgesetzt worden. Mit Regenjacke (weil's schon leicht nieselte) und Stirnlampe bewaffnet ging's dann recht flott mit Jason, einem Kanadier, immer hinter Peter -unserem Führer - hinterher im Dunkeln den Berg hoch. Leider fing's dann doch noch stärker an zu regnen, weshalb wir alle anderen Gruppen überholten um schon um 5 Uhr morgens ordentlich durchgeschwitzt in der Berghütte anzukommen (Merke: für sowas immer ein Wechseltshirt einpacken!). Leicht bibbernd auf den Sonnenaufgang gewartet, der sich dann gegen 6 Uhr irgendwo hinter der dichten Wolkendecke vollzog, irgendwann wurd's halt hellgrauer. Grmpf! Normalerweise gart man da oben dann als kleines Highlight Eier und Bananen im Vulkandampf und isst sie mit Ausblick auf den Kratersee zum (zweiten) Frühstück. Den Bananentoast mit hartgekochtem Ei gab's dann halt auf der Hütte. Na ja. Bis um halb Neun waren wir dann diesmal bei Licht und mit Ausblick auch wieder abgestiegen und auf dem Weg zurück nach Ubud zum dritten Frühstück im Guesthouse. (allerdings führte uns unser Weg mit öffentlichen Transportmitteln nach Lovina sehr viel später am Tag für uns überraschenderweise wieder genau am Vulkan vorbei, das hätt man wohl einfacher haben können).

In Lovina haben wir mal wieder ein Moped gemietet (keine 3 Euro für einen Tag!) und sind zu einem Wasserfall aufgebrochen. Leider haben wir wohl nicht den direktesten Weg gefunden, sehr zum Leidwesen von Thomas, der unser Gefährt dann über steile, schmale Sträßchen mit Schlaglöchern lenken durfte, die sich durch die bergig-hügelige Reisterassenlandschaft winden. Nach einem kurzen Fußmarsch zum nicht wirklich spektakulären Wasserfall bei Munduk fing's mal wieder an zu regnen und der Versuch, dieser Nässe möglichst schnell mit der Fahrt zurück nach Lovina, diesmal aber über die östliche statt über die westliche Route, zu entkommen, schlug gründlich fehl. Die Straße wand sich immer weiter nach oben bis wir in den Wolken drin waren und es ordentlich zu schütten anfing (gefühlte minus 2° Celsius und Sichtweite nur noch 5-10 m!). An Regenjacken hatten wir diesmal nicht wirklich gedacht. Nach einer Unterstellpause von etwa 1 Stunde mit Kaffee und Snacks in einer Bude mit ein paar nicht englisch sprechenden Einheimischen mussten wir in den sauren Apfel beißen und in der Nässe und Kälte nur mit kleinen Reisehandtüchern ausgestopften Shorts und Tops weiterfahren. Gott sei Dank wurde es mit jedem weiteren Meter runter wieder wärmer und trockener und die Wolken nahmen einem nicht mehr jegliche Sicht. Puh!