Route:
Grenzübertritt von Laos her
Siam Reap
Ausgangspunkt für die Tempelanlagen von Angkor
Phnom Penh
- Royal Palace und Silber Pagode
- Tuol Sleng Museum
- Killing Fields of Choeung Ek
Eindrücke:
Keine Kritik am Bildungsplan von BaWü (niemals!!!), aber warum nimmt man eigentlich in Geschichte 27 mal die Griechen und die Römer durch, ohne auch nur ein einziges Mal die damals hochentwickelten Kulturen der Burmesen, Siamesen, Khmer und Vietnamesen zu erwähnen? Während Europa im finsteren Mittelalter vor sich hindümpelte, grobklotzige Burgen in die Gegend geklatscht wurden, waren die Menschen hier seiner Zeit in der Lage unvorstellbar riesige Tempelanlagen (z.B. Angkor Wat) mit unglaublich filigranen Steinreliefs anzufertigen. Außerdem ist man in Geschichte mal abgesehen vom kalten Krieg nie über den 2. WK rausgekommen. Wer Pol Pot war, was die Roten Khmer wollten und dass der Friedensvertrag erst 1991!!! in Frankreich unterschreiben wurde, ging an mir vollkommen vorbei (wobei ich 1991 auch nicht mehr in der Schule war, ich geb's zu).
Der Reiseführer empfiehlt immer übrigens bei plötzlich aufkommenden Notsituationen das große Geschäft lieber direkt am Straßenrand zu verrichten. Das stille Örtchen hinterm Baum könnte eine Landmine bereithalten.
(Tja, und an Toilettenschüsseln statt Stehklos muss die Bevölkerung sich wohl auch erst gewöhnen).
Archäologischer Park von Angkor:
Auf einem Riesen-Areal stehen viele unterschiedlich alte und unterschiedlich gut erhaltene Tempelanlagen. Jede zeichnet sich durch eine Besonderheit aus (z.B. Bayon- der Tempel mit den vielen Gesichtern oder Ta Prohm- der wild überwucherte Dschungel-Tempel). Mit dem Parade-Tempel Angkor Wat zusammen ist es einfach ein unbeschreibliches Erlebnis dort tagelang rumzustiefeln oder sich mit einem Tuktuk fahren zu lassen. Ein 3-Tages-Pass kostet ja auch nur schlappe 40$, warum nur?
Im Örtchen Siam Reap mit seinen tausend Hotel-Baustellen haben wir nur übernachtet und abends die Barstreet besucht: Happy Hour für Cocktails von 10 Uhr morgens bis open end und buy-one-get-one-free fuer 3 $ ist unschlagbar und zu den Biers für 50 Ct gibt's Berge von Erdnüssle oder Popcorn. Bis 22 Uhr ist diese Straße für Bettler, teilamputierte Minenopfer, die Bücher verkaufen, postkartenverkaufende Kinder und Tuktuk-Fahrer gesperrt. Dann strömen sie mit Macht zu den potenziellen Kunden.
Hotelsuche in Siam Reap
Wie kommt man eigentlich vom Busbahnhof zu seiner Unterkunft, wobei man noch nicht weiß, in welches Hotel oder Guesthouse man absteigen will? Siam Reap als repräsentatives Beispiel:
5km bevor der Bus den Busbahnhof erreicht, steigt ein sehr gut englisch sprechender Bursche in den Bus ein und gibt sich als Repräsentant der Busgesellschaft aus. Nach einer kurzen Begrüßung für die Touris an Bord wird einem das generöse Angebot gemacht, mit den Tuktuks der Busgesellschaft umsonst in die Stadt gebracht zu werden. Man soll auf keinen Fall auf die Angebote der dort wartenden Tuktuk-Fahrer eingehen, die z.T. Schilder der Hotels hochhalten oder Namen von Leuten, die ihnen von Hotels aus Bangkok verkauft wurden. Die wollten einen alle übers Ohr hauen.
Auf dem Busbahnhof wimmelt es dann natürlich von genau solchen Leuten und kaum steigt man aus dem Bus, wird man von denen belagert und muss aufpassen, dass sie einem nicht den Rucksack schon zum Tuktuk schleifen.
Nachdem man es schließlich zum vereinbarten Tuktuk geschafft hat, fährt einen dieses zum Hotel, das man sich im Reiseführer rausgesucht hat. Auf der Fahrt dorthin wird man dann aber vom Fahrer bearbeitet, dass er ein viel besseres und günstigeres kennt und außerdem billige Fahrten zum Tempel anbieten kann.
Gefällt das ausgesuchte Hotel nicht, wittert der Fahrer sofort seine Chance und ist höchst enttäuscht, wenn man beschließt zu Fuß weiter zu suchen. Dabei wird man dann alle 50 m wegen Hotelangeboten angesprochen. Man schaut sich diverse Zimmer in einigen Hotels an, handelt am Preis herum (mit Frühstück? Heißwasser?) bis man schließlich seine Bleibe gefunden hat. Schweißüberströmt vom Rucksack-Geschleppe und dem ständigen Schuh an-und ausziehen beim Betreten der Guesthouses.
Im Königspalast muss man zur Eintrittsgebühr dazu noch ne Kamara-Gebühr von 2$ berappen, die dann auch nur zum Fotografieren außerhalb der Gebäude berechtigt. Diese kann man sich einsparen, wenn man sich gleich am Anfang bei einem Asiaten mit ins Bild schiebt, "einfach daneben stellen, die mögen das", sagt Thomas. Diese Freunde für 2 Stunden fotografieren einen dann vor allen Gebäuden und Statuen und versprechen einem die Fotos per email zu schicken (Danke Sophia!).
Das Tuol Sleng Museum ist ein ehemaliges Grundschulgebäude, das während der Pol Pot Ära als Foltergefängnis diente. Von dort aus wurden die Gefangenen zu den Killing Fields nach Choeung Ek gebracht, umgebracht und in Massengräbern verscharrt, soweit die Sachinfos.
An diesen Orten versuchen sie einem die Gräueltaten des Pol Pot Regimes am kambodschanischen Volk begreifbar zu machen. Unmöglich!
Die Augen der vielen hundert Folteropfer auf den alten schwarzweiß Fotos deuten das unvorstellbare Leid, das ganzen Familien zugefügt wurde, nur an. Beim Betrachten der gemalten Bilder von Foltermethoden, von Babys, die im Angesicht der Mütter gegen Baumstämme geschleudert wurden, ist man seiner Vorstellungskraft hilflos ausgeliefert. Beim Spaziergang vorbei an den Massengräbern lässt sich ein Schaudern nicht unterdrücken, wenn hier und dort Knochenreste oder Kleiderfetzen aus der Erde hervorkommen. Ehrfurchtsvoll umrundet man den Schädelberg im Turm und versucht mit einigen angezündeten Räucherkerzen den Toten respektvoll zu gedenken.