Laos (13. - 25. Sept 2006)

"wieder ein paar ärmliche Hüttchen, vor denen ein paar schlammige Kinder spielen"

Quelle: https://www.welt-atlas.de/datenbank/karten/karte-6-415.gif
Quelle: https://www.welt-atlas.de/datenbank/karten/karte-6-415.gif

Route:

 

 

Grenzübertritt bei Huay Xai im Norden (als Visabild gilt dort auch ein Foto mit Palmen im Hintergrund!)

 

 

Speedboat-Fahrt auf dem Mekong nach Luang Prabang (Was ist eigentlich französischer Kolonial-Baustil? Solls dort massig geben.)

Höhlenbesichtigungen in Vang Vieng, schöne Umgebung fast wie Allgäu mit Palmen und Reisfeldern

-Tham Sang (Elefant Cave), Tham Loup, Tham Hoi, Tham Nam

Visa-Beschaffungen in Vientiane

-Arc de Triomphe (Patuxai), That Luang, Wat Si Saket

Ein Gammeltag in Pakse (Fahrtunterbrechung auf der Fahrt in den Süden), wo es nix zu tun oder zu sehen gibt

3 Nächte am wohl faulsten Ort auf der Welt: Don Det, eine der viertausend Inseln im Mekong im Süden von Laos ohne Elektrizität

(ohne Delfintour, da das Wasser dort in dieser Jahreszeit zu schlammig ist, und ohne den größten Wasserfall Südostasiens - Khone Phapheng - angeschaut zu haben, same same wie der Kleine sagten alle anderen)

Eindrücke:

 

In laotischen Tempeln gibt es immer einen Turm mit einer Trommel und ganz oben einer Riesenglocke (Frauen dürfen nicht hoch!). Aber es scheint nicht wie in Myanmar üblich zu sein, die Glocke dreimal zu läuten, damit es Glück bringt, zumindest rufen dann plötzlich alle Mönche laut "No, No" (heißt glaub ich nicht Glück auf laotisch).

Speedboats sind schmale Holzkanus, die mit 4-8 Personen und massig Gepäck vollgestopft werden und dann mit einem Höllenlärm den Fluss runterbrettern. Die Passagiere bekommen Helme und Schwimmwesten und man kauert eingezwängt für Stunden in diesem Höllengefährt. Außer... man hat eine Panne (oder mehrere) und steht dann auf einer Sandbank und winkt mit dem leuchtendgelben Innenteil der Schwimmweste, damit andere Boote zur Hilfe halten. Dann wird das zerbrochene Ruder mit meterlangen Seilstücken zu fixieren versucht, damit es sich genau 500m weiter wieder gelockert hat. Abhilfe: Alle Laoten (bis auf ein Mädel) klettern auf haltende Boote und winken freundlich lächelnd und "Good bye" rufend. Daraufhin konnte das leichtere Boot mit den Falangs (Langnasen) im Aquaplaning-Stil also kaum steuerbar mit den letzten Lichtstrahlen den Hafen von Luang Prabang erreichen. Puh! Und übrigens, jaaa man braucht noch ein Taxi um in die Stadt reinzukommen!

Der Norden des Landes besteht fast nur aus steilen, grünen Hügeln, durch die sich schmale Sträßchen winden mit hin und wieder ein paar ärmlichen Hütten, vor denen ein paar schlammige Kinder spielen. Immer wieder sieht man den Versuch am Steilhang Ackerbau zu betreiben und zwischen verbrannten Baumstümpfen Mais anzubauen. Oder in den Senken zwischen den Hügeln wird auf jedem noch so kleinen Fleckchen Reis gepflanzt.

Der Süden ist eher topfeben bis auf die Hochebene im Südwesten, wo Kaffee angebaut wird.

 

Manche selbsternannten Guides sind doch ganz nützlich, vor allem beim Erforschen von rutschigen und lehmigen Tropfsteinhöhlen (Tham Loup), in denen man sich im Dunkeln sehr leicht verlaufen könnte auch mit Stirnlampe. Auch wenn sich das englische Vokabular auf "mein ju heh" beschränkt (also, Stoß dir den Meckel nicht!), versteht man den letzten Satz dann doch sehr gut: May I ask you for money? Er durfte, nur waren seine Preisvorstellungen etwas hoch.

"Tubing" ist eine feine Sache. Man wird mit dem Tuktuk irgendwo flussaufwärts am Nam Sang bei Vang Vieng hingefahren und kann sich dann auf einem aufgeblasenen LKW-Schlauch den Fluss runtertreiben lassen. Rechts und links kommen dann immer wieder Bars, die einem Seile zuwerfen, damit man dort bei z.T. lauter Musik und Bierchen pausiert. Etwas mehr Spaß kann man wohl haben, wenn man nicht plötzlich realisieren muss, dass der Fotoapparat wohl immer noch am Lenker des Fahrrads baumelt, das im Hof vor dem Guesthouse abgestellt ist. Und irgendwie beschleunigen kann man die Strömung auch nicht, also nix mit Päuschen. Der Foto war übrigens noch da!

Gruß an Roland und Karolin, das holländische Pärchen, dessen Speedboat erst eine Stunde nach unserem in Huay Xai losgefahren ist, die uns aber mittags schon locker eingeholt hatten. Sie saßen auch in dem Minibus, dessen Insassen aussteigen mussten, damit für unseren liegengebliebenen Minibus aus Luang Prabang ein Ersatzteil geholt werden konnte. Schuld daran war wohl die Kombination aus folgenden Passagieren: Eine Texanerin, bei der auf dem Flug mit Lao Air ein Propeller ausgesetzt hatte, wir Speedboat- Traumatisierten und ein britisches Pärchen, das nach einer Speedboatpanne sogar in einem Dorf auf dem Weg übernachten musste, zu essen gab's was aber kein sauberes Wasser. Wir fünf in einem Bus zerstört wohl die beste Bremsleitung. Trotzdem haben wir in Vientiane in einer entspannten Bar mit Blick auf den Mekong noch ein Gläschen gemeinsam getrunken.

Auf Don Det radelt man zwischen friedlich grasenden oder im Schlamm badenden Wasserbüffeln zu Wasserfällen (Tat Somphamit, der eindrucksvoller sein soll als der Große), verscheucht übelst vernarbte und verbissene Hunde oder döst in einer Hängematte. Lao Caipi (frisch gepresster Zitronensaft mit Eis und Zucker und einem nicht zu kleinen Schuss laotischen Feuerwassers im Bierkrug) gibt's für 50 $ Cent. Übernachtet wird in einem Holz- oder Bambushüttchen auf Stelzen, erst zum Gedröhne der Generatoren, dann zum Kuhgebrüll, Schweinegegrunze oder Hähnekrähen. Romantisch? Aber günstig!

Auch wenn keine Reiseagentur in ganz Vientiane oder die kambodschanische Botschaft wissen, ob oder wie man über die Grenze nach Kambodscha kommt, ist es ganz einfach: Man bucht ein Ticket auf Don Det direkt nach Siem Reap (da ist Angkor Wat), Reise komplett organisiert, Visa hätte es sogar on arrival also direkt an der Grenze gegeben, 30 Dollar, kein Problem. Nur.... nicht in einem Tag, wie sie einem beim Buchen versprochen hatten. Da hilft auch alles Lamentieren, Schimpfen, Schreien, Drohen und Diskutieren von 8 Leuten insgesamt nix. Übernachtet wird in Kampong Cham, wenigstens mussten wir die Übernachtung nach viel Theater nicht zahlen.

 

Lecker: Muk Pa (Gedämpfter Fischbrei in Bananenblatt)
bester Sonnenuntergang: Auf Mount Phu Si in Luang Prabang
bester Ausblick einer Kneipe: Ngor irgendwas im 4. Stock in Vientiane an der Riverside

Kleiner Dolmetscher: Hallo - Sabaidieh, Danke - Kop Tschai