NEUSEELAND Südinsel (9.2.-25.3.08)

Von Alex Knob, dem Eismonstrum und anderen Naturschönheiten ..

Quelle: https://www.welt-atlas.de/datenbank/karten/karte-3-538.gif
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Jaaa, Thomas hatte recht: Die Landschaft auf der unteren Hälfte ist eindrucksvoller. Die Southern Alps machen schon was her mit Gletschern und schneebedeckten Gipfeln, die Fjords. Und die Tierwelt, klar ...aber ich greife vor!

 

Mit der Fähre ging‘s von Wellington durch die wolkenverhangenen Marlborough Sounds nach Picton. Hügelketten in unterschiedlichen Grauschattierungen begrenzten graue Wasserflächen. Dann grob gesagt einmal gegen den Uhrzeigersinn um das Inselchen rum.

 

Kaiteriteri mit seinem idyllischen Strand war unsere Basis für einen Ausflug mit Boot und zu Fuß in den Abel Tasman National Park, wo der Wald direkt auf türkisblaues Wasser trifft und man hügelauf hügelab von einer Bucht zur nächstschöneren läuft.

In Westport fing unsere Erkundung der Westküste mit einem Besuch der dortigen Seehundkolonie an. Für einen Tag ging‘s noch weiter nach Norden ins Oparara Basin, um in den moos- und flechtenverhangenen Ur-Wäldern beeindruckend hohe, vom Wasser ausgefurchte Kalksteinbögen zu begutachten und vor Schwärmen von Sandflöhen zu flüchten. Dort hatten wir auch unsere erste Begegnung mit den frechen, flugunfähigen Wekas, die gern für Kiwis gehalten werden.

Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/24/Monteiths_Brewery_in_Greymouth_%284673227523%29.jpg
Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/24/Monteiths_Brewery_in_Greymouth_%284673227523%29.jpg

 

In Greymouth gönnten wir uns etwas Kultur und nahmen an der Führung durch die Monteighs Brauerei teil und waren am Ende bestimmt nicht die Zurückhaltensten beim Probieren der 7 verschiedenen Biersorten. Zusammen mit anderen Backpackern ging‘s anschließend zum all- you- can- eat- BBQ ins Pub. Netter Abend!

Ja, und dann ging‘s auch schon zu den Gletschern, mindestens genauso majestätisch wie der Name Franz Josef vermuten lässt. Statt mit einer teuren geführten Tour auf das Eis zu gehen, wählten wir den steilen Anstieg auf den Alex Knob (1303m), um das Eismonstrum in seiner vollen Größe von oben zu betrachten. Nach einer halben Körperdrehung der Blick über das breite Gletschertal bis zur Küste. Nein, das gibt‘s beim Skifahrn nicht! Und auch kein Kea-Pärchen, das für einige Minuten krächzend über uns kreiste.

 

Am Haast-Pass überquerten wir die Südlichen Alpen und genossen ein paar nette Tage in Wanaka, mit See-und Gebirgsblick. Beim Mexikaner wurde standesgemäß Geburtstag gefeiert. Die Wanderung zum Rob Roy Gletscher mit seinen vielen Schmelzwasserfällchen über die Felsen im Mt Aspiring National Park gab einen Vorgeschmack auf den Milford Sound, wo‘s nach Bungy-Jump-losem Aufenthalt in Queenstown hinging.

Weil Thomas diesen Meilenstein an neuseeländischer Landschaft schon zweimal bei Sonnenschein erlebt hatte, hatte der Wettergott ein Erbarmen und es goss tagelang wie aus Kübeln. Der sonst so friedliche Milford Sound wird dann zum eindrucksvollen Naturschauspiel mit Wasserfällen, die wie Fontänen aus Feuerwehrschläuchen aus dem Fels schießen und abertausend kleinen Bächlein, die die hohen, grüngrauen Gipfel kaskadenartig runter fließen. Wow!

Von da erinnerten uns die eiskalten Nächte nicht nur bei dem Aufenthalt auf Stewart Island an die Nähe zum Südpol. Tagsüber schien allerdings die Sonne, sodass wir im südlichsten Pub ein Bierchen trinken konnten. In den Catlins begegneten wir mächtigen Seeelefanten am Strand bei Surat Bay (zu nahe will man denen nicht kommen) und erspähten aus der Ferne ein paar Gelbaugen Pinguine am Nugget Point (die wollten leider nicht näher an den Beobachtungsposten rankommen) und bewunderten die tapferen Leute im Neopren, die in der Porpoise Bay mit den Hector Delfinen schwammen .

Von Dunedin aus dann die Fahrt zum Mt Cook, den wir schon in der Reflexion im Lake Matheson am Fox Glacier ausmachen konnten, um aber hinzufahren, muss man erstmal ganz außen rum und von hinten am sehr türkisen Lake Pukaki vorbei. Hier hatte der Wettergott ein Erbarmen mit mir und bescherte uns herrlichsten Sonnenschein bei unserer Wanderung durchs Hooker Valley, immer mit Blick auf den schneebedeckten Gipfel. Im See schwammen farblich imposante Eisberglein, abgebrochen vom Gletscher. Der Held sprang in die eiskalten Fluten, um seiner Maid eine Kostprobe des kristallklaren Guts mitzubringen, sehr zu Freude auch der umstehenden Asiatinnen.

Auf der Fahrt Richtung Christchurch konnten wir der Versuchung eines frischen Lachs aus dem Kanal nicht widerstehen und kauften 1,3kg Fisch für umgerechnet weniger als 10 Euro von der Lachsfarm. Lecker!

Bevor wir aus Christchurch abflogen, hatten wir noch 1 Woche Zeit eine kleine Schleife über Kaikoura (bekannt fürs Whalewatching) und Hanmer Springs (bekannt für heiße Quellen) wieder über die Alpen an die Westküste zu machen. Zurück dann mit Übernachtung am Arthurs Pass, wo die Ostereier wohl vom Regen weggewaschen wurden.

Und dann warn wir natürlich noch bei vielen netten, kleineren Sehenswürdigkeiten, die auf der Strecke lagen, wie z.B. den Pupu Springs, den Pancake Rocks in Punakaiki, der Hokitika Gorge, Cathedral Cave, den Moeraki Boulders, diversen Wasserfällen, dem Tunnel Beach bei Dunedin, Otago und Banks Peninsula und und und...

Aufgehoben fürs nächste Mal haben wir uns all die berühmten Mehrtageswanderungen, weil wir dafür einfach nicht ausgerüstet waren, leider.