PHILIPPINEN (25.4.- 26.5.08)

„Auf's Kommando vom Walausguck und dem Schnorchel-Führer sprangen wir über Bord ..“

https://www.travelasia.ch/asien-ferien/images/inserted/images/philippinen-karte-landkarte-touristen(1).jpg
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Am Ningaloo Reef in Australien hatten wir die Walhai-Saison leider verpasst, aber den Tipp bekommen, uns die riesigen Planktonfresser auf den Philippinen anzuschauen. Gesagt, getan. Nach einem Tag in Manila ging‘s mit dem Nachtbus nach Legazpi, Süd Luzon, wo uns Mt Mayon mit rauchendem Krater im Morgengrauen begrüßte. Von dort war es nicht mehr weit bis Donsol, einem kleinen Fischerdorf, wo Schnorcheln mit den gepunkteten Riesen angeboten wird. Früh am nächsten Morgen motorten wir zu sechst aufs Meer raus, voll bewaffnet mit Taucherbrille, Schnorchel und Flossen (leider keine Einmal-Unterwasserkamera mehr bekommen!). Aufs Kommando vom Walausguck und dem Schnorchel-Führer sprangen wir über Bord und genossen den Adrenalinkick, als aus dem trüben, planktonreichen Wasser plötzlich der erste friedlich dahinziehende „Butanding“ vor uns auftauchte, Maul weit aufgesperrt. Für kurze Zeit durften wir ihn bei der Nahrungsaufnahme flankieren, bis er wieder ins Trübe abtauchte. Insgesamt 6 mal war es uns vergönnt ein solches Spektakel zu erleben, bevor‘s 4 Stunden später wieder zurückging. Ein sehr befriedigender Ausflug!

Das Reisen zwischen den einzelnen Orten ist in dem Inselstaat etwas beschwerlich, wenn man sich für die kostengünstigere Variante mit dem OPNV entscheidet: Busse, Jeepneys (farbenfrohe, langgezogene Jeeps mit zwei Sitzbänken hinten rechts und links für wenn‘s hochkommt bis zu 30 Leute), Tricycels (Mopeds mit Transportkabinen für 2-10 Leute) und Fähren (wenn nur die Filippinos ihre Kampfhähne nicht befördern würden, könnte man wenigstens dort ohne lautes Kikeriki im Morgengrauen ausschlafen).

Kostet viel Zeit, aber die ham wir ja.

Als nächste Etappe steuerten wir White Beach bei Puerto Galera auf Mindoro an, ein beliebtes Ausflugsziel für Leute aus Manila, v.a. an einem langen Wochenende wie z.B. am 1. Mai. Wir saugten die Atmosphäre dort auf: eine Imbissbude mit gegrilltem Seafood und Fleischspießen neben der anderen, dazwischen Bars und Souvenirstände, schöne Sonnenuntergänge. Tagsüber vergnügten die Filipinos sich mit Ausflügen auf Bananenbooten, ließen sich Zöpfchen flechten oder am Strand massieren. Abends tummelte sich das Volk auf Decken am Strand, vernichtete krügeweise Cocktails mit Billigfusel und knabberte an Snacks. Für Unterhaltung sorgten betont tuntige Transvestiten, die zu ohrenbetäubender Musik kleine Tanz- und Showeinlagen aufführten. Ein Muss für die Einheimischen schien auch eine Verzierung durch ein Henna-Tattoo zu sein.

Auf Boracay vor Panay kamen wir gerade rechtzeitig an, um die Wannsee Dragons beim internationalen Drachenboot Rennen siegen zu sehen, etwa 20 bärengroße und -starke Männer, deutsche Eichen eben (und sie kamen auch ohne unseren erfahrenen Drachenbootruderer aus! s. Reisebericht Broome - Perth). Der weiße Sand und das türkise Wasser dort sind einfach umwerfend schön, auch wenn dieses Inselchen heftig von westlichen, koreanischen und chinesischen Touristen bevölkert ist. Dafür kann man sich abends an all-you-can-eat Buffets mit Lechon (Spanferkel) vollfressen, der einen oder anderen Livemusik-Show folgen oder durch die Shopping-Mall mit Heidiland Deli schlendern. Hier war‘s auch, wo wir die bunte Dessert-Spezialität Halo-Halo probierten.

Als sich das Wetter verschlechterte, zogen wir zum nächsten Touri- Ort weiter, Alona Beach auf Panglao Island vor Bohol. Leider folgte den Taifunausläufern aber ein breites Regenband, so dass wir dort nur einen Tag tauchen gehen konnten. Einen weiteren Tag verbrachten wir auf einem Moped (Tortur für den Hintern!) und klapperten die Sightseeing Punkte auf Bohol ab:

  • die Chocolate Hills (ja, auch wir hüpften eifrig für nette Fotos vor den eher grünen als vertrocknet-braunen Hügeln)
  • die glupschäugigen „Tarsier“ (Koboldmakis - angeblich die kleinste Primatenart), die wir mit einer Heuschrecke am Stab füttern durften
  • eine der ältesten Kirchen auf den Philippinen in Baclayon mit bemoosten Wänden
  • und die Hinagdanan-Höhle mit Fledermäusen (naja)

 

 

Dann nahmen wir die Möglichkeit wahr, um mit der ganz frisch etablierten Fährverbindung bequem von Bohol nach Camiguin vor Mindanao zu reisen. Ein friedliches, grünes Inselchen mit Vulkanen, heißen und kalten Quellen, Wasserfällen und einem versunkenen Friedhof (mal wieder mit dem Moped zu erkunden). Kein Nightlife, mal abgesehen von dem in jeder noch-so-kleinen Kneipe üblichen Karaoke, aber nettes Tauchen und Entspannung pur.