Ja, was haben wir eigentlich in Cordoba gemacht? Weitere zwei Feiertage mit scheußlichem Wetter in der mehr oder weniger ausgestorbenen Innenstadt herumgelaufen, einige der vielen Kirchen besichtigt und erfolglos eine Kneipe gesucht, in der man das Championsleague Spiel Juve gegen Bayern schauen konnte. Und ….mal wieder sehr nette Leute getroffen: In einem anderen Hostel, wo wir nur nach weiteren Möglichkeiten Fußball zu gucken fragen wollten, lud man uns ein bei ihnen zu schauen. Unglaublich nett. Zufällig wohnte dort gerade ein Mädel, das für ein Jahr Austauschschülerin in Bern gewesen war und glücklich war, ihr (schweizer)-deutsch mal wieder anbringen zu können. Außerdem gab uns die Wirtin lauter wertvolle Tipps zur Umgebung von Cordoba. Alles in allem mit den zwei Bier, die wir ihr im Hostel abkauften ein gelungener Nachmittag.Und am nächsten Tag kam die Sonne wieder raus, die Läden waren geöffnet und damit kehrte wieder Leben auf den Straßen ein und DAS ließ Cordoba schon in einem viel netteren Licht erscheinen.
Dann fuhren wir mit dem Bus in die Umgebung von Cordoba, mit Stauseen, Maisfeldern und Hügeln (Sierras), sehr nett. Allerdings landeten wir dann in dem Dorf Cumbrecita, dem Gipfel der kitschigen Nettigkeit. Mit fake-Fachwerkhäusern und Gartenzwergen ein bisschen auf Dorf im Schwarzwald getrimmt und das werbewirksame„autofrei“ beschränkt sich auf 200m Fussgängerzone und ein Fahrverbot für Besucher! Wir blieben im überteuerten Hostel nur eine Nacht im Sechserdorm, das reichte um die Umgebung mit einem Wasserfall, Bergen und Bächen zu Fuß ein wenig zu erkunden.
Dafür blieben wir noch zwei Nächte im ebenfalls kitschigen Villa General Belgrano, einem überdeutschen Dorf, in das es die „Űberlebenden“ des Panzerschiffs Admiral Graf Spee verschlagen hat. Beim „Plato tipico aleman“ war das Sauerkraut allerdings das Beste, die Würstchen grauenhaft und das Apfelmus hatten wir schon in Kartoffelpüree umbestellt. Vielleicht hätten wir ja doch mehr investieren sollen und im „Viejo Munich“ oder im „Bierkeller“ essen sollen und dann tatsächlich Kassler statt einem Stück Schweinesteak bekommen, wer weiß. Dafür war unser Hostel „Albergue el Rincon“ eine sehr nette Ruheoase etwas außerhalb im Grünen... wäre da nicht ausgerechnet an diesem Wochenende auch diese Frauengruppe mit viiiielen Kindern gewesen. Muss sich um irgendein alternatives Wochenendseminar für alternativ-angehauchte, buntbehoste und/oder schwangere Frauen gehandelt haben. Yoga? Die sichere Hausgeburt???? wir wissen es nicht!Auch der Quoten-Transsexuelle im bunten Minirock fehlte nicht. Aber das Frühstück mit selbstgebackenem Vollkornbrot, selbstgemachtem Joghurt und selbstgekochter Marmelade war unschlagbar.