Ushuaia (10. - 14. Februar 2013)

Um neun Uhr morgens ging's los mit dem Bus, immer an der Magellan-Strasse entlang bis zu einer schmaleren Stelle, an der sich die Fähre nach Feuerland befindet. Bei topfebener See setzten wir über und weiter ging's über Schotterpisten, vorbei an Nandus (nur auf dem Festland!), Schafen und Guanacos immer weiter in den Süden. Am Grenzübergang wurde der Bus auf beiden Seiten recht flott abgefertigt, dauerte insgesamt trotzdem jeweils etwa eine halbe Stunde. Südlich von Rio Grande ging die Straße an vom Wind klein gestutzten Bäumen vorbei, deren Zweige von langen Flechtenbärten wie mit Lametta behängt waren, hatte was von einem verzauberten Hexenwald. Noch ein Stück weiter ging's am Ufer von Seen entlang, wo alle nas'lang fürs Forellen angeln geworben wurde. Darf aber jeder pro Tag nur eine angeln! Nach über 12 Stunden Busfahrt kamen wir an und checkten in das vorgebuchte Hostel für 18 Euro pro Person im 4er Dorm ein. Hochsaison! Am nächsten Morgen zogen wir in ein günstigeres Backpacker Hostel um.

Ushuaia liegt landschaftlich wunderschön am Beagle Kanal, rechts und links im Hintergrund auch im Hochsommer noch schneebedeckte Berge. Schnell platzte Thomas Traum ein super Last-Minute Schnäppchen für eine Kreuzfahrt zur Antarktis aufzutreiben. Gibts nicht! Dafür durften wir ganz unerwartet hier den Karneval hier erleben. Rosenmontag und Faschingsdienstag sind hier Feiertage, an denen die Geschäfte nicht aufhaben und die Supermärkte nur vormittags. Gegen 17 Uhr warteten wir mit drei Anderen, die wir auf der Navimag kennengelernt hatten, im Schnee-aus-der-Dose-Sturm auf die Parade der verschiedenen bunt gekleideten und tanzenden Gruppen. Leider setzte irgendwann der Regen verstärkt ein und es fühlte sich bei 10 Grad an wie Februarwetter in Deutschland (ich erinnere: wir haben hier Hochsommer!).

Den Tag drauf wanderten wir vom Hostel aus zur 7km entfernten Seilbahn zum Martial Gletscher hoch. Im Winter kann man hier auf der einen Piste wohl Skifahren mit Blick aufs Meer, bzw. den Fjord, wir liefen hoch. Schöner als zum wenig spektakulären Gletscher erschien uns da oben aber der Spaziergang zu einem Aussichtspunkt, der einen Blick über die Stadt und den Kanal freigab. Wir hatten einigermaßen Glück mit dem Wetter, es pfiff nur ein eisiger Wind dort oben.

Da die Preise in Argentinien für alles also auch für Busfahrten einfach unglaublich hoch sind, werden wir versuchen nach El Calafate zu trampen, mal seh'n, was wir euch darüber erzählen können werden.