Belize (6. - 18. März 2014)

Weißer Sandstrand und Rum Punsch

Da Belize von den Reisekosten her eher ein teures Land in Mittelamerika ist, waren wir nach dem Grenzübertritt etwas überrascht von den Gegebenheiten: Die „Highways“ (ja, hier ist die offizielle Landessprache englisch) quer durchs eher kleine Land entpuppten sich als etwas bessere Landstraßen, die farbenfrohen Holzhütten rechts und links wirkten ärmlicher als die Behausungen in Guatemala. Im Süden führte die Straße durch hügelige Orangenplantagen, im Norden kam uns alle 30s ein Lastwagen vollgeladen mit Zuckerrohr entgegen. Vorweg mal ein paar Fakten, zur besseren Vorstellung von unserem Aufenthalt in Belize: Das Land hat gerade mal gute 300.000 Einwohner (ein bunter Mix aus karibischen Schwarzen, Maya Indianern, deutschstämmigen Mennoniten und Mexikanern), obwohl es ungefähr die Größe von El Salvador mit seinen 6,3 Mio Einwohnern hat. Ehemals Britisch Honduras wurde erst vor etwa 30 Jahren in die Unabhängigkeit entlassen, die Queen ziert aber immer noch die Geldscheine. Das allgegenwärtige Belikin Bier wird in Mini-Flaschen verkauft, da hält man sich doch lieber an den billigen (wenn auch nicht allzu guten) Rum, der meist als Rum Punsch serviert wird, also mit irgendeinem Fruchtsaft gemischt.

 

Wir fuhren in den Süden durch bis nach Placencia, vorbei an vielen Nobelhütten, die sich die Amis auf diese langgezogene sandige Halbinsel gebaut haben. Ansonsten ist der Ort aber eigentlich ein ruhiges Garifuna-Dorf an einem fantastisch weißen Sandstrand und das Leben ist recht gemächlich: Wir sonnten uns am Strand, kauften zum Kaffee die eine oder andere Zimtschnecke von „Bakerman“ und liebäugelten mit einem Ausflug zum Riff, allerdings waren die Preise dort fürs Schnorcheln schon so gesalzen, dass wir auf günstigere Angebote fürs Tauchen auf Caye Caulker hofften (haha). Wenigsten konnten wir in „Lydias Guesthouse“ selber kochen, denn irgendwelche wirklich günstigen Essenstände fanden wir dort nicht.

 

Weil wir in Belize City (nein, das ist nicht die Hauptstadt!) noch auf die Fähre nach Caye Caulker warten mussten, schlenderten wir am Dock ein wenig rum, während unglaublich viele Besucher von Kreuzfahrtschiffen (wir zählten später vier Riesen-Schlachtschiffe vor Anker im Meer) in Züglein oder Pferdekutschen durch die wenigen ansehnlichen Straßen gefahren wurden. Für die nicht allzu lange Strecke zwischen dem Busbahnhof und dem Dock hatten wir sicherheitshalber ein Taxi genommen, das uns durch ein heruntergekommen und schmuddelig wirkendes Viertel fuhr. Wir fanden an der Hauptstraße einen Stand, an dem das Nationalgericht Rice&Beans mit Huhn billig serviert wurde und ließen es uns schmecken. Mit den scharfen Soßen in Belize muss man allerdings vorsichtig umgehen.

 

Auf Caye Caulker (oder Corker) tummelten sich Touristen ohne Ende und wir hatten Glück bei einer ausgewanderten Österreicherin im „Oceans Pearl Royale Hotel“ in einem sehr netten Zimmer günstig unterzukommen. Die meisten bummelten (so wie wir) die sandige „Hauptstraße“ mit vielen Restaurants und Souvenirshops hoch und runter, einige zogen es vor in Golfkarren kutschiert zu werden (die gibt’s auch in Placencia). Richtigen Strand gibt es nicht, weshalb wir wie viele andere auch für ein Sonnenbad auf eine Holzplattform an den Splitt gingen, wo sich die Einwohner an der schmalsten Stelle eine Durchfahrt durch die Insel gebuddelt haben und eine Bar laute Musik spielt. Nach einem wunderbaren Tages-Schnorchelausflug zum Riff, wo wir Ammenhaie und Rochen ohne Ende sahen (die Seekühe hatten wohl Ausgang, leider), änderte sich das Wetter und wir kamen nicht mehr zu unserem Tauchgang. Das berühmte Blue Hole hatten wir aber eh schon abgeschrieben, denn auch von Caye Caulker gibt’s kein Schnäppchen-Tauchen.

 

Den letzten Stopp in Belize legten wir im Norden in Corozal an der mexikanischen Grenze ein, aber das hätten wir uns sparen können. Der Wirt war grummelig, der Ort besteht vor fast nur aus kleinen Supermärkten, die wie im Rest von Belize beinahe ausschließlich von Chinesen geführt werden, sonst gibt’s eigentlich nix zu sehen (immerhin kann man lecker und billig chinesisch essen, auch auf Caye Caulker). Und die sog. „Free Zone“ an der Grenze bietet tatsächlich nur billige Ramschkleidung und „Klon“-Schuhe an, sowie alte und teure Elektrogeräte. Wenigstens konnten wir uns dort nochmal mit dem nicaraguanischen Rum „Flor de Caña“ zum duty free Preis eindecken und Rice&Beans futtern bevor's jetzt an die Taco-Diät in Mexiko geht.