Salar de Uyuni (6. – 9. Dezember 2012)

Natürlich haben auch wir es uns nicht nehmen lassen eine Tour quer durch den größten Salzsee der Erde zu buchen. Uns wurde erzählt, dass er etwa 12.000 km² groß (etwa ein Drittel von Baden-Württemberg) und die Salzschicht etwa 110m hoch sei (unterscheidet sich etwas von den Infos in Wikipedia!). Pünktlich Anfang Dezember hat die Regenzeit eingesetzt und weite Teile des Sees lagen wenige Zentimeter unter Wasser. Schön für gespiegelte Bilder von Wolken und von den umliegenden Bergen, aber das Spritzwasser schadet den Motoren der Jeeps und die Tour kann dann nicht mehr durch den See. Wir hatten also noch Glück, auch wenn unser Fahrer deshalb seeeeehr langsam durch die Salzpfütze fuhr (die Tachowelle war ausgehängt ;-)), aber es waren gefühlte 20km/h, die wir durch das große Weiß zuckelten).

Unser Grüppchen bestand außer uns aus 2 jungen Chilenen (deren spanisch kaum zu verstehen war, schnell und vieles wird verschluckt), einer noch jüngeren Norwegerin (die im Schlaf redet), einem jungen Franzosen mit Rastas und Weihnachtsmannvollbart (sprach eigentlich nur französisch - surprise, surprise) und unserem Fahrer, Koch und Führer alles in einer Person Walter (typisch bolivianischer Name, was?), der uns mit BoneyM und Blondie- Musik beglückte.

Den ersten Tag besucht man (zusammen mit den anderen etwa 25 4WD-Jeeps von anderen Reisebüros) erst einen Zugfriedhof, dann ein Städtchen der „Salzsammler“ oder –produzenten, das zu einem Museum umfunktionierten ehemaligen Salzhotel und mitten im See die Isla de Pescado, ein ehemaliges Korallenriff, das jetzt von meterhohen Kakteen bewachsen ist. Wir konnten uns abends gerade noch so vor dem einsetzenden Regen in eine Unterkunft retten, aber die dunklen Wolken setzen schöne Kontraste auf unseren Fotos.

Am nächsten Morgen waren alle Bergipfel rundum wie mit Puderzucker überzogen. Wir waren ja auch auf knapp 4000m. Am zweiten Tag fährt man v.a. durch steinige Wüste, vorbei an rauchenden Vulkanen (äh, war in den Wolken) und verschiedenen Lagunen mit Flamingos. Zum Abschluss gings noch an erodierten Felsgebilden u.a. dem „arbol de piedra“, also einem Steinbaum vorbei, die rotgefärbte Laguna Colorada versank leider in Regenwolken). Landschaftlich trotzdem alles sehr reizvoll und abends gabs sogar nen Fläschchen Wein zu den Spaghetti.

Dafür gings am dritten Morgen schon um 5.30 Uhr los zu Dampfgeysiren in den Wolken (es hatte in der Nacht nochmal kräftig geschneit) und zu warmen Quellen, in denen wir uns ein Bad mit Blick auf verschneite Berggipfel gönnten. Herrlich! Auf dem Weg zur chilenischen Grenze noch mehr Lagunen und Vulkane. Am Grenzschlagbaum pfiff einem noch der eisige Wind um die Ohren. Eine Stunde später und 1500m tiefer machte man sich in der Wüstenhitze von San Pedro de Atacama mit seiner Daunenjacke lächerlich. Davon mehr im nächsten Bericht.