Südküste von Brasilien (6. – 20. Mai 2013)

Angesichts eines Landes, das so groß ist wie ganz Europa, wurden wir mal wieder gezwungen zumindest eine grobe Reiseroute festzulegen und nicht nur für den nächsten Tag zu planen. Das erste Ziel Rio de Janeiro war klar, nur wie viele Zwischenstopps sollten wir wo einlegen?

Nach dem kurzen Vorgeschmack auf Strand in Montevideo reisten wir mit dem Nachtbus an die Küste nach Florianopolis. Die Stadt liegt auf der Insel Santa Catarina, wo wir uns für einige Tage im schnuckeligen kleinen Hostel Submarino an der Lagoa da Conceição einnisteten. Das reichhaltige Frühstück mit frischem Obst, Müsli, Joghurt und einem Sandwichmaker für einen Käse-Schinken-Toast wird auf dieser Reise wohl nicht mehr überboten werden können. Jeden Tag fuhren wir zu einem anderen Strand hinter den Dünen und schauten den Surfern zu. Einmal probierten wir abends die hiesige Spezialität „Sequência de Camarão“ (unterschiedlich zubereitete Krabben), eine höllische Pulerei! Ein anderes Mal erlagen wir der Neugier und probierten was aussieht wie ein riesiger Schokopudding, aber in Wirklichkeit ein Fruchtsorbet ist: Açai na Tigela. Naja!

In São Paulo, der riesigen Metropole – ok, nicht direkt an der Küste -blieben wir nur ein Wochenende. Die Menschenmassen, die sich samstags durch die Innenstadt zum Einkaufen schieben, sind unvorstellbar. Wir fanden ein kleines Restaurant, in dem wir die typische „Feijoada completa“ mal probieren konnten, ein Bohneneintopf mit vielen Schweinefleisch-Stückchen und Farofa (Maniok), der v.a. samstags angeboten wird. Am Sonntag scheinen dann alle im Sportdress in den großzügig angelegten Ibirapuera Park zu gehen um sich und Hundi zur Schau zu stellen oder tatsächlich zu sporteln. Dafür war auf der Avenida Paulista, der wichtigsten Allee in der Innenstadt nicht übermäßig viel los.

Richtig nett war's in der Kolonialstadt Paraty (die Brasilianer mogeln beim Aussprechen überall noch ein tsch rein, also Paratschi). Gassen mit grobem Kopfsteinpflaster in der historischen Altstadt (Weltkulturerbe), kleine Läden, die hiesige Cachaça-Spezialitäten anbieten, z.B. Gabriela, einen süßen Zuckerrohrschnaps mit Zimtgeschmack. Die hügelige Fahrt mit dem Bus zu Traumstränden wie z.B. bei Trinidade („Trinidadsch) geht durch den Dschungel und gibt immer mal wieder einen Blick auf die Costa Verde mit den runden, glatten Felsen wie dem Zuckerhut bei Rio frei.

Nächste Station sollte die paradiesische, autofreie Tropeninsel Ilha Grande (Ilja Grandsch mit Nasal) sein. Leider hatte Julia sich 'ne fette Erkältung mit fiesem Husten eingehandelt und der angekündigte Regen hielt sich über Tage. Nichtsdestotrotz konnten wir am Sonntag die 2-stündige steile und matschige Wanderung zum Lopes Mendes Strand antreten und wurden mit gutem Wetter, so feinem weißen Sand, dass er beim Laufen quietscht, und 2 Büscheläffchen auf dem Rückweg belohnt. Und auch bei nicht so dollem Wetter sind die Buchten dort nett und der Caipirinha gut!