Mal wieder ging's über die argentinisch-chilenische Grenze und mal wieder durften keine frischen Lebensmittel nach Chile eingeführt werden. Dafür wurde das gesamte Gepäck des Busses ausgepackt und auch das Handgepäck wurde in einer Reihe hingestellt und dann kam der Spürhund um Missetäter zu erschnüffeln. Fand prompt zwei Tüten Kräutertee bei einer Mitreisenden. Unsere bescheidenen Gewürz- und Knoblauchvorräte fand er aber nicht.
Gegen Abend kamen wir dann im Hauptort der Insel, in Castro an. Uns empfingen die für die Insel so typischen tief hängenden Wolken und ein feiner Nieselregen. Außerdem riecht es überall nach den Holzfeuerheizungen. Zusammen mit den etwas schrabbeligen kleinen Häuschen, vor denen bei Sonne Tang getrocknet wird, fühlt man sich zeitlich etwas zurückversetzt. DIE große Touristenattraktion der Insel sind die kleinen Holzkirchen, welche als Weltkuturerbe gelten. Den Ausflug zur ältesten Kirche in Achao aus dem 18ten Jahrhundert (klar im Nieselregen!) verbanden wir mit einem weiteren Curanto-Mahl (ihr erinnert euch? die chilotische Spezialität mit Muscheln, gerauchtem Schweinefleisch, Huhn, einer Longanizawurst, Kartoffel und Knödeln, hier Milcao und Chapaleles) in Dalcahue. Aber auch die Pfahlbauten in Castro – Palafitos – sind typisch für die Insel.
Von dort fuhren wir wieder zurück in den Norden nach Ancud und ich (Julia) ließ es mir nicht nehmen, die Pinguintour nach Puñihuil zu machen. Gibt bei schönerem Wetter wahrscheinlich auch mehr her, das Witzigste war der Transport ins Boot auf einem Rollwägelchen nachdem wir mit Regenponcho und Schwimmweste ausgestattet worden waren. Aber fast noch interessanter als die kleinen Frackträger auf diesem Ausflug waren die riesige, flugunfähige Dampfschiffente und die wieselflinken Nutrias.
Gott sei Dank schien am nächsten Tag die Sonne runter wie wenn's noch nie anders gewesen wäre und wir lernten auf einem Spaziergang rund um Ancud Chiloe doch noch zu schätzen.