Da wegen der Feiertage sowohl Busse als auch Hostels schnell ausgebucht schienen, mussten wir ganz entgegen unserer bisherigen Reisementalität anfangen, weit vorauszuplanen und zu buchen. Deshalb nahmen wir eine 18 stündige Busfahrt auf uns und fuhren in einem Rutsch von Iquique bis La Serena durch, um dort über Weihnachten und Neujahr auszuharren, bis wir weiter in den Süden reisen konnten. Wir hatten Glück und kamen im Hostal El Punto unter, das von einem deutschen Pärchen geführt wird. Nicht, dass wir nur bei Landsmännern unterkommen woellten, aber die wissen halt, dass wir Deutschen ein reichhaltigeres Frühstück mit Wurst und Käse sehr zu schätzen wissen. Außerdem scheinen Südamerikaner nicht so auf das Weiche im Brötchen zu stehen; in Bolivien konnten wir im Markt beobachten, wie das Wenige zur Sandwichherstellung noch heraus gepult und weggeworfen wurde. Hier gab's Brötchen mit viel Weichem innen drin. Die kleinen Freuden halt :-).
La Serena hat einen ewig langen Sandstrand an einer Promenade, die um die ganze Bucht bis zum nächsten Ort Coquimbo reicht. Zweimal liefen wir die 11km am Strand entlang, um dort günstig Meeresfrüchte in den Fischrestaurants und -ständen am Hafen zu essen. Zurück gönnten wir uns den Bus.
Vom Ort aus muss man zwar eine halbe Stunde zum Strand laufen, aber das soll ja bekanntlich fit halten. Also gönnten wir uns täglich einige Sonnenstunden mit Buch am Strand, um uns immer wieder vom Lebensmittel-Einkauf im Weihnachtsgetümmel zu erholen.
Abends saßen wir häufig beim einen oder anderen Gläschen Rotwein aus der 1,5l Flasche mit einem vielgereisten, holländischen Pärchen zusammen, die wir auch im Elqui-Tal trafen und mit denen wir Silvester am Leuchtturm gefeiert haben und das offizielle Feuerwerk am Strand mit Orff'scher musikalischer Untermalung bewundert haben. Selber dürfen die Chilenen nicht böllern und zündeln, die feiern nur mit komischen blinkenden Kopfbedeckungen, Konfetti und Luftschlangen aus der Pappröhre und die Kinder sprühen mit Schnee aus der Dose.