Letzte und südlichste Station in Chile sollte Punta Arenas sein, dem Südpol noch ein wenig näher kamen wir dann in Ushuaia, aber das gehört zu Argentinien (und dieser Bericht findet sich dann der Ordnung halber bei Argentinien!).
Außer Pinguine anschauen gehen, gibt’s touristisch gesehen nicht viel zu tun. Da wir den Tierchen aber in Neuseeland und auf Tasmanien bei unserem letzten Trip schon mehrfach aufgelauert hatten, beschränkten wir uns auf eine geführte Tour durch die südlichste Brauerei der Welt, bei Austral. Gegründet wurde das Unternehmen von José (also wahrscheinlich Josef) Fischer, einem Deutschen, was sonst. Die „Degustation“ am Ende war natürlich der Höhepunkt.
Je südlicher man in Patagonien kommt, desto schwieriger wird es im Internet einigermaßen günstige Unterkünfte zu finden. Wir hofften darauf, bei der Ankunft mit dem Bus angesprochen zu werden und so war's dann auch. Diesmal hatten wir aber wirklich Glück: Samuel pries sein Hostel als familiäres Erlebnis an und am Abend sollte gleich ein BBQ stattfinden, bei dem alle zusammenlegen sollten. Er besorgte Tonnen von gutem Fleisch, Chorizos und 1,5l Flaschen Wein. Die drei chilenischen Studenten aus Santiago bereiteten das „Pebre“ zu (ein Dip aus Tomaten- und Zwiebelstückchen mit Salz, Öl, Peperoni und frischem Koriander; wird in Restaurants gerne als Vorspeise serviert), uns wurden vorbereitend Bierdöschen gereicht. Um den ersten Hunger so gegen halb zehn zu stillen gab's „Choripan“, also ein pikantes Würstchen im Brötchen. Köstlich! Das Fleisch wurde dann so gegen halb elf gereicht, reichlich! Dann zogen die Jungs noch los und stellten eine Flasche Pisco und Eis auf den Tisch; wir wollten uns auch nicht lumpen lassen, bezahlten für eine weitere Flasche Wein und zogen den Havanna Club raus, den wir vor unserer Schiffsreise in Puerto Montt günstig besorgt hatten. Gegen zwei Uhr morgens hatte wir zu zwölft (die Gastgeber Samuel und Marcela vom Samerce Hostal, Ilona und Maciek aus Polen, Philipp, ein Holländer, eine Argentinierin, eine spanisch-französische Familie und die Jungs) alle Vorräte pur, auf Eis oder mit Cola vernichtet, es war ein fantastischer Abend, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Da die günstigeren Busse alle tatsächlich schon bis Sonntag ausgebucht waren, es ist eben Hochsaison hier unten, mussten wir die Gastfreundschaft von Samuel und Marcela an drei weiteren Abenden ausnutzen und lernten noch die Zubereitung von einem chilenischen Once (Vesper) mit geschmolzenem Käse und Completos (Hot Dogs).