Da der Vulkan gerade mal wieder Ruhe gab, war es möglich einen Bus von Baños nach Riobamba zu nehmen, der die direkte Route an den Flanken des Turungahua entlang nimmt. Die Straße war stark mitgenommen von den Laharen, also den Schlammlawinen, die sich bis zum Fluss ziehen und eine beeindruckend zerstörte Schneise hinterlassen. Außerdem gabs bei Riobamba im Vorbeifahren noch einen schnellen Blick auf den schneebedeckten Chimborazo, den höchsten Berg in Equador. Dort gabs nen fliegenden Wechsel in den bereitstehenden Bus nach Cuenca und nach etwa 7 Stunden kamen wir dort an.
Viel getan haben wir dort allerdings nicht, da wir beide ein wenig verschnupft waren. Also schlenderten wir nur ein wenig durch die kopfsteingepflasterten Straßen dieser Kolonialstadt und an der Kathedrale oder einer der vielen Kirchen vorbei oder am Fluss entlang. Hin und wieder fanden wir uns für eine Mahlzeit im Markt ein: für eine „Humita“, ein im Maisblatt gedämpfter süßer Maisbrei zum Frühstück oder für eine „Encebollado“, eine Fischsuppe mit vielen Zwiebeln zum Mittagessen oder für eine Portion „Hornado“, kein Spanferkel sondern eher eine ganze Spansau, die für 6-7 Stunden in den Ofen (horno) kommt und mit Schwartenstück und Mote (einer eingeweichten Maissorte) serviert wird. An einem Abend landeten wir für ein Bier wir in einer Cowboy-Kneipe mit etwas verruchtem (und trotz allgemeingültigen Rauchverbots auch verrauchtem) Charme, Barhockern mit Sätteln obendrauf, in der zuerst lauteste einheimische Salsamusik gespielt wurde, dann plötzlich zum hämmerden Reggaeton gewechselt wurde. Bevor auch Thomas zum Tanzen aufgefordert werden konnte, entflohen wir dem Lärm.
Wegen eines Feiertags und deshalb langen Wochenendes mussten wir unsere Reise nach Vilcbamba etwas rauszögern, da die Unterkünfte ausgebucht waren. Von den vielen über Hundertjährigen, die es in diesem Tal geben soll, haben wir dort allerdings keinen gesehen. Dafür umso mehr schrullige (Alt)hippies, die sich dieses nette Fleckchen Erde als Ruhesitz ausgesucht haben. Wanderungen durch die an sich nette Landschaft werden erschwert durch allgegenwärtige, kläffende Hunde oder Warnungen vor Überfällen. Wir machten es uns mit ein paar anderen Deutschen abends gemütlich bei Bier unterm Sternenhimmel oder einem Gläschen Wein auf den Abschied aus Equador (für uns). Prost Tanja, Rike und Alex.