Rio Dulce (25. Februar – 1. März 2014)

Stromab durch den Dschungel bis nach Livingston an der Karibik

Nach Livingston gelangt man nur per Boot und diese Bootsfahrt wird einem als „Tour“ verkauft. Dafür schippern sie einen erst ein wenig flussaufwärts zum Castillo de San Felipe bevor man an Inseln voll mit Wasservögeln und einer Seerosen-Lagune vorbeifährt. Nach einer 20 minütigen Pause an heißen Quellen direkt am Flussufer ließen wir uns an der „Finca Tatin“ absetzen, wo wir gleich von Negro, dem friedlichen Rottweiler-Rüden begrüßt wurden. Mal vorausgesetzt es steigt nicht gerade gleichzeitig eine 14 köpfige polnische Reisegruppe mit 5 Teenagern ab (die das Schwungseil nicht mehr freigeben und einer der Erwachsenen die ganze Nacht im Nachbarzimmer schnarcht, dass die Moskitonetze sich biegen), ist dieses Hostel mitten im Dschungel ein Ruheparadies auf Erden, wo man nach einem Sprung mit dem Schwungseil in den Fluss gemütlich die Seele für den Rest des Tages in der Hängematte baumeln lassen kann. Abends wird allen Gästen gemeinsam ein leckeres Abendessen geboten, bei dem man aufpassen muss, sich nicht gleich zu Beginn an der unwiderstehlichen Knoblauchpaste und den Tortillas zu überfressen, die zu der köstlichen Suppe serviert werden, denn es folgt noch eine ordentliche Portion eines Hauptgerichts.

 

Wir schnappten uns an einem Morgen ein Kajak und paddelten gemächlich in zweieinhalb Stunden durch den sog. Canyon des Rio Dulce zur Mündung und statten der für Guatemala eher untypischen Garifuna-Siedlung Livingston einen Besuch ab. Das Leben dort ist aber deutlich weniger von der schwarzen Bevölkerung geprägt als z.B. Bluefields an der Karibikküste von Nicaragua oder Placencia in Belize. Aber auch dort versuchten wir eine der typisch karibischen Kokossuppen mit Meeresfrüchten zu bekommen - nennt sich dort Tapado . Leider musste ein Wirt uns auf eine andere Kneipe vertrösten, weil.... er sich wohl nicht gut genug mit seiner Frau gestellt hatte und die zu dem Zeitpunkt keinen Bock auf Kochen hatte. Wir nahmen die spendierte Cola als Entschuldigung an und zogen grinsend ins „Gaby II“, wo wir uns eine Super-Tapado teilten. Das war dann so füllend, dass wir an dem Abend das Abendessen auf der Finca auslassen mussten, mehr Koblauchpaste fuer Astrid ;-)!

 

Nach drei Tagen brachen wir in unserer deutsch-österreichischen „Reisegruppe“ mit dem Boot auf, ließen Astrid und Thomas erst noch in Rio Dulce zurück und standen uns mit Anna und Leo auf der Fahrt nach Flores im überfüllten Bus noch gemeinsam die Füße in den Bauch (na ja, wenigstens zu Beginn).