Copán Ruinas (1. - 4. Februar 2014)

Kurzer Abstecher zu den Maya Ruinen

Ubersetzung: Bitte nicht an die Waende spucken!
Ubersetzung: Bitte nicht an die Waende spucken!

Nach einer strapaziösen Fahrt mit diversem Umsteigen, dem Grenzübertritt und einer Buspanne landeten wir nach ca. 11 Stunden in dem Ort nahe den Ruinen in Honduras. Nach einigem Rumgeschleppe der Rucksäcke über steile Kopfstein gepflasterte Straßen im Dunkeln fanden wir ein sehr günstiges, sauberes Zimmer im Hotel San Jose, nur der Hinweis an der Zimmertür war etwas beunruhigend. Gestärkt durch ein „Menu economico“ fand sich noch im wahrsten Sinne des Wortes ein Lebensretter, eine Dose „Salva Vida“-Bier in einem Laden, bevor wir erledigt ins Bett fielen.

 

Nach einem faulen Sonntag ohne allzu viel Programm, spazierten wir ohne uns vorher groß informiert zu haben zum Eingang des Areals, auf dem die Ruinen aus der Maya Epoche liegen. Gleich am Eingang wird man von den leuchtend gefärbten Aras lautstark begrüßt, aber füttern ist verboten. Wir hielten uns an den im Reiseführer vorgeschlagenen Rundgang und zu Beginn sah es fast so aus, als ob man 15$ Eintritt gezahlt hätte, um ein paar verfallene und von Bäumen überwachsene Steinhaufen im Wald vorzufinden, während die interessanten Statuen ins Museum geschleift wurden, das nochmal extra Eintritt kostet.

 

Aber.... die ganze Ruinenstadt hat ungeahnte Ausmaße und es stehen genug Replika der Statuen mit Wellblechdächern versehen auf dem Gelände rum und sind beeindruckend filigran und detailreich gemeißelt. Da die Maya neue Tempel einfach über die alten drüber bauten hat die sog. Akropolis oder der Tempel 16 eine beträchtliche Höhe. Darunter haben Forscher den viel älteren Rosalila-Tempel entdeckt. Will man diesen besuchen, muss man durch die von Archäologen gebuddelten Gänge unter der Akropolis laufen, was die sich natürlich auch nochmal mit weiteren 15$ entlöhnen lassen. Wir verzichteten.

 

 

Das Vorzeigestück in Copan ist die riesige Hieroglyphen-Treppe, die inzwischen mit einer Plane überdacht ist. Allerdings war diese bei der Entdeckung total verfallen, nur die ersten 15 Ebenen existierten noch, der Rest wurde einfach rekonstruiert. Bis heute ist die Bedeutung des Textes der Hieroglyphen deshalb unklar, da man die Reihenfolge nicht kennt, es wird aber mit einem 3D-Computerprogramm fieberhaft versucht zu entschlüsseln!

 

 

Gleich daneben ist der Ballsaal....ach nee, falsch übersetzt, der Ballspielplatz für das mesoamerikanische Ballspiel, das mit einem 8 Pfund schweren Gummiball gespielt wurde. Ziel war es wohl, die eindeutig (oder etwa nicht?) als Papageienköpfe identifizierbaren Steinskulpturen auf der Schräge mit den Medizinball-ähnlichen Kugeln zu treffen.

 

Auch hier probierten wir ein bei den Einheimischen beliebtes Abendessen: „Baleadas“- (auf deutsch gesagt Pfannkuchen) auf einer Haelfte mit Bohnenmus bestrichen, Majonaise und einigen Käseraspeln drüber, dazu kann man noch eine weitere Füllung wählen wie Huhn, Wurst, Schinken, Ei... und dann wird’s zusammengeklappt und wie die Pupusas in Salvador auch in einem flachen Plastikkörbchen auf einer Folie gereicht, nach Belieben mit scharf eingelegtem Kraut- und/oder Karottensalat versehen. Sättigend!

 

Für die Weiterreise nach Guatemala gönnten wir uns dann diesmal ein nur wenig teureres Shuttle, als es mit öffentlichen Verkehrsmitteln gekostet hätte und ersparten uns das vielleicht doch etwas zu heiße Pflaster in der Hauptstadt Guatemala City. Allerdings waren die Anforderungen aller zwölf Passagiere im Minivan nur schwer unter einen Hut zu bekommen und die Beobachtung der Gruppendynamik dieser was Alter und Sprache betraf sehr inhomogenen Zwangsgemeinschaft wäre für jeden Psychologie-Studenten die reinste Freude gewesen. Keine Details!