Medellin (30. August – 4.September 2012)

Mal wieder den Flieger genommen und nach einem recht holprigen Anflug in Rio Negro dem Flughafen von Medellin (sprich mededschien) auf über 2100m Höhe gelandet. Dann gings mit dem Bus Ewigkeiten nur noch runter bis ins Flußtal vom Rio Medellin (1500 m). Rechts und links davon ziehen sich dann die roten Ziegelsteinhäuschen der Stadt die Berghänge hoch. Wir hatten in einem kleine Hostel gebucht, das sich als (groß)deutsch Enklave entpuppte (Schweiz und Österreich eingerechnet). Nette Abende mit netten Menschen, aber nicht wirklich förderlich für unsere Spanischkenntnisse ;-))

Im Stadtzentrum ist hektisches Treiben auch in den Fußgänger- zonen, hunderte von Guarape-Verkäufern (Zuckerrohrsaft mit Zitrone) und viele, viele Botero-Kunstwerke (dicke Menschen und Tiere).

Deshalb sind wir früh am Freitagmorgen raus zum Parque Avri. Die ersten Höhenmeter fährt man mit dem Metrocable, darunter Straßen, die mit der steilsten Straße der Welt in Neuseeland gut konkurrieren könnten. Weiter geht’s mit einer 4 km langen Seilbahn über den Wald ins Naturschutzgebiet. Es gab sogar gratis Fahrräder zum Benutzen, allerdings bedeutet die Aussage „mas o menos plano“ nicht, dass man radeln könnte wie in Holland. Sehr netter ruhiger Tag im Grünen, allerdings doch etwas frisch auf ca. 2600 m.

Samstag abend stand das Lokalderby zwischen den beiden Medelliner Fußball-Clubs an. Man hätte noch Karten bekommen, wir entschieden uns aber auf der Carrera 70, einer Touri-Meile mit Restaurants, Clubs und Bars in der Nähe des Stadions, in einer Kneipe das Spiel mit den Lokals anzuschauen: kein hochklassiges Spiel, 3 rote Karten, 2 Elfmeter, 3 Tore. Der Krawall ging gottseidank erst los als wir wieder sicher im Hostel waren.

Für den Tagesausflug nach Guatape mussten wir 2h im Bus fahren, der uns an dem Riesen-Monolith (El Piedra) absetzte. Bis zur Spitze sinds nur etwas mehr als 725 Stufen,’’cansando’’ rief ein Bär von einem Mensch schweißüberströmt und japsend aus. Ganz oben fand ein Fotoshooting mit einer columbianischen Schönheit statt, Thomas konnte sich kaum sattsehen uns bekam statt einer Autogrammkarte ein persönliches Fanbild. Der Blick auf die hügelige Seen-Landschaft ist übrigens auch atemberaubend und belohnt für den Aufstieg. Auch das Örtchen Guatape ist sehr nett, etwas kitschig mit seinen bunten Häuser-Fassaden, die unten mit einem Relief verziert sind. Am Wochenende müssen dort wohl viele Bootsfahrten auf der Seenplatte angeboten werden, montags wars dort eher ruhig

Am nächsten Tag gings dann in aller Herrgottsfrühe (leider ohne meine neue Partnerin;-)) mit dem Bus weiter nach Salento in ein Kaffeeanbaugebiet.