Santiago de Cuba und Baracoa (5. - 11. Juli 2014)

Karibisches Flair

Unvorstellbar, aber es wurde noch heißer, das Thermometer zeigte 40 Grad an, die Luftfeuchtigkeit brachte einen um. Man traf uns täglich in einer Cremeria/Heladeria bei einem Eisbecher an. Erst gegen Abend konnte man die Dachterrasse des Casa Particulars so richtig auskosten: mit einer Flasche argentinischen Rotweins, die wir noch in Mexiko gekauft hatten und einer Dose mit Oktopus in Knoblauchsoße, die wir noch seit Costa Rica rumschleiften. Zusammen mit den frischen kubanischen Brötchen und einem Tomaten-Avocado-Salat mit den Zutaten von der Karre eines fliegenden Händlers war das ein Festmahl, um das uns die hübsche Siamkatze des Wirts Armando sehr beneidete.

Livemusik gab's nicht nur im Casa de Trova, sondern auch am Parque Cespedes vor der Kathedrale, wo fürs Festival de Caribe im Vorfeld des dortigen Carnevals eine Bühne aufgebaut war. Der argentinische Gastchor konnte aber weder das tanzwütige, vorwiegend dunkelhäutige Publikum noch uns so recht entzücken. Wir versuchten tagsüber Sehenswürdigkeiten abzuklappern, aber ohne Regenschirm als Schattenspender klebte die Zunge schon bald am Gaumen und es entpuppte sich als gar nicht so einfach eine Dose „Refresco“ aufzutreiben.

 

El Yunque, der Tafelberg im Hintergrund
El Yunque, der Tafelberg im Hintergrund

Weiter ging's über „La Farola“, der erst 1964 geöffneten Piste durch die Hügel des Alejandro de Humboldt-Nationalpark ins bis dahin vom restlichen Kuba total isolierte Baracoa, das inzwischen für seine Kakaoplantagen bekannt ist. Wir schnupperten im Vorbeifahren auf dem Weg zum nicht weiter erwähnenswerten Playa Maguana feine Schoko Gerüche aus Ché's Schokoladenfabrik, kauften jemandem einen gar nicht so schlechten Schoko-Kokos-Barren auf der Straße ab, den wir noch nach Venezuela mitnahmen und erstanden für Moneda National im Laden günstige Schokoriegel, die uns aber nicht überzeugen konnten. Beinahe hätten wir im „La Musa de la Piedra“, wo wir (nach einigem Handeln am Preis) einen leckeren Fisch bzw. Krabben in Kokossoße - eine lokale Spezialität - serviert bekamen, auch noch Ostereier aus Schweizer Schokolade (von Verwandten mitgebracht) zum Nachtisch geschenkt bekommen. Dieses großzügige Angebot konnten wir aber nicht annehmen.

 

Und.... wir schwitzten in der Nachmittagssonne wie die Schweine während wir in netter Runde mit einem weiteren deutschen Paar (die die Flagge mitgebracht hatten), einer netten älteren Schweizerin mit pfälzer Wurzeln (interessanter deutscher Akzent) in ihrer Wahlheimat Baracoa und einer gemischten schweizerisch/belgisch/holländischen Mädelsgruppe das Halbfinale gegen Brasilien verfolgten. Nur einer hatte auch beim siebten Tor noch kein Mitleid mit Brasilien, ratet wer. Das andere Halbfinale schauten wir im Kino für 20 Cent Eintritt, es war eine super Stimmung, die argentinische Mannschaft wurde lautstark unterstützt, nicht unbedingt von uns.