Mexiko Stadt (7. - 11. und 13. - 16. Juni 2014)

Sightseeing in der Hauptstadt

Wir quartierten uns gleich ums Eck vom Zocalo in ein Hostel ein. Einen Block davon entfernt stehen neben der Kathedrale Schamanen und bieten an die Seele mit Weihrauch und einem Bund getrockneter Kräuter zu reinigen. Der Duft zog manchmal bis zu unserem Balkon. Über die Fußgängerzone der Avenida Madero ließen wir uns von den Menschenmassen zum Alameda-Park am eindrucksvollen Bellas Artes Gebäude schieben. Sonntags lauern dort Studenten (?) mit Plakaten, die Gratis-Umarmungen versprechen (sie drücken einen auch mit Freude) oder mit Handys oder Videorecordern, um ein Interview auf englisch für die Schule/Uni aufzuzeichnen. Ein Stück weiter ist der Platz der Revolution mit dem überdimensionalen Turm oder Tor, wie auch immer. Sonntag ist der Eintritt in einige Museen frei, was wir natürlich ausnutzten; in die heiß begehrte Picasso-Ausstellung im Bellas Artes mogelten wir uns unabsichtlich irgendwie von hinten rein und umgingen damit das Anstehen.

 

El Angel - Monumento a la Independencia
El Angel - Monumento a la Independencia

Tags drauf wanderten wir den breiten Paseo de la Reforma in Richtung des Bosque de Chepultepec entlang, vorbei an diversen Statuen inmitten von „gloriettas“ (Verkehrskreiseln) und erkundeten das Geschäftsviertel der Zona Rosa ein wenig. Das angeblich so boheme Feeling in den Stadtteilen von Condesa und Roma erschloss sich uns nicht so richtig. Wir landeten dort im Parque Mexiko, in dem mal wieder eine Adoptions-Aktion für Hunde stattfand, dort liefen aber eh schon gefühlte 1500 Hunde rum: in groß und klein, zottelig oder nackig, mit oder ohne hier sehr beliebter kitschiger Hundebekleidung.

 

Den Chepultepec „Wald“, besser Park, besuchten wir erst am Sonntag drauf. Wer meint dort Ruhe und Frieden zu finden, sollte ich von dem Spalier der Verkaufs-Stände fernhalten, wo die Ware lauthals wie auf dem Fischmarkt in Hamburg angeboten wird: „Á diez, á diez, á dieeeez“, „solo diez Pesitos“ für: Knabberzeug mit pikanten Soßen, Frucht-Eis mit Chili, lange Gurte fürs Kind (wird angeleint, dass es nicht verloren geht), Pfeifen, Schminkstände, Stofftiere.... Der Eintritt in den Zoo ist tatsächlich frei, es gibt sogar Pandas zu sehen. Und vom Castillo auf'm Hügel mittendrin hat man von der Terrasse mit schwarz-weißen Marmorfliesen eine fantastische Sicht auf den Paseo und El Angel, den goldenen Engel vom Unabhängigkeits-Monument. Nebenbei kann man einen Blick auf den Luxus des ehemaligen Wohnsitzes von Maximilan und Carlota von Habsburg erhaschen.

 

Piramida del Sol
Piramida del Sol

Wir haben es uns auch nicht nehmen lassen zu den Ruinen des praeaztekischen Volkes der Teotihuacán zu fahren, der Mond- und Sonnenpyramide. Morgens liefen fast noch mehr Verkäufer als Touristen über das weitläufige Gelände (relativierte sich bald), an jeder Ecke fauchte es aus tönernen Jaguarköpfen oder trillerte es aus Pfeifen, Messer mit Obsidianklingen und Silberschmuck, Tischdecken und Teppiche wurden feil geboten. Erstaunlich, wie gut sich die Farben bei einigen Wandmalereien gehalten haben.