Panama Stadt (24. -31. Oktober 2013)

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Das erste was uns beim Aussteigen am Busbahnhof auffiel war, dass alles so weitläufig und so unglaublich sauber war. Fast jeder spricht einen auf englisch mit deutlich amerikanischem Akzent an. Das fühlte sich nicht mehr an wie ein lateinamerikanisches Land, nein. Der Panama-Kanal gehört zwar seit 2000 dem panamaischen Volk, der jahrzehntelange amerikanische Einfluss hat aber deutliche Spuren hinterlassen. Wer weiß, ob es damit zusammenhängt, dass nächstes Jahr, also 2014 das hundertjährige Bestehen des Kanals gefeiert werden soll, auf jeden Fall werden nicht nur die Schleusen erweitert, sondern auch in der Stadt wird überall gebaut, restauriert, geputzt und modernisiert.

 

Wir kamen im „Casco Viejo“ unter, der Altstadt mit Kolonialbauten, mal wieder ein Weltkulturerbe, in dem jedes zweite Haus nur noch aus mit Stahlträgern gestützten Außenmauern besteht. An jeder zweiten Straßenecke (nicht übertrieben!) steht die Touristenpolizei Wache, damit die bösen Bewohner des sich anschließenden Slums nicht auf blöde Gedanken kommen (Vorsicht, Sarkasmus!). Trotzdem sollte man nachts bestimmte Straßenzüge meiden. Na, da hätten wir ja doch wieder das lateinamerikanische feeling!

Von dort hat man eine gute Sicht auf die sehr neu und modern wirkende Skyline, zu der wir sonntag mittags bei strahlenden Sonnenschein über den auch neu und parkartig angelegten Fußgängerweg an der Küste lang spazierten. Auf dem Weg liegt auch der Fischmarkt, wo nicht nur wir uns günstiges und köstliches Fisch- und Meeresfrüchte-Ceviche gönnten.

 

Montag fuhren wir zu den Miraflores-Schleusen raus, klar, den Panama Kanal muss man hier besucht haben. Die ganzen beeindruckenden Fakten zum Bau und zu den technischen Gegebenheiten haben wir uns im Besucherzentrum u.a. auch im 3D-Film angeschaut (und wer sich dafür interessiert, findet bestimmt auch im Internet interessante Seiten). Außerdem haben wir natürlich auch noch zugeschaut wie einige Pötte durchgeschleust wurden, wer will kann sich bei folgendem Link ein Zeitraffervideo anschauen: http://www.youtube.com/watch?v=FfOGWDwkN68.

 

Natürlich hätten wir in der Woche noch viel mehr unternehmen können, aber die folgenden Tage regnete es viel (ja, ja Regenzeit), da war es viel angenehmer in einer der vielen übergroßen Shopping-Malls erfolglos nach Kameras zu schauen oder in unserem gemütlichen sog. Luxury-Hostel „Magnolia Inn“ mit anderen Reisenden oder unserem Roommate Erfahrungen auszutauschen. Oder... für ein oder zwei Happy-Hour Bierchen ins Party-Hostel ums Eck zu schlüpfen; dort hatten wir die erste unruhige Nacht direkt über der Bar verbracht, wurden mit einem neongelben Aussätzigen-Armband verunziert und hatten damit eben auch danach noch Zugang zum vergünstigten Bier, wahrscheinlich hätten wir morgens auch noch zum Pancake-Frühstück (oh, geliebtes Amerika) auftauchen können, hätte niemand gemerkt. Wir haben unser Müsli bevorzugt.