Chiclayo und Trujillo ( 20. – 25. Oktober 2012)

Und weiter gings auf den Spuren von Prä-Inkakulturen, aber an der nördlichen Küste von Peru. Der Nachtbus von Chachapoyas aus hatte mitten in der Nacht einen Lichtmaschinenschaden, was eine willkommene dreistündige ungestörte Nachtruhe bescherte.

Etwas überrascht bestaunten wir am Morgen die staubige und sandige Umgebung von Chiclayo, die uns sehr an Hurghada erinnerte. Wüste an der Küste? Auf jeden Fall gabs hier im nahegelegenen Lambayeke das Museum mit dem wohl berühmtesten Schatz von Peru, dem Grab des Senor von Sipan zu besichtigen. Was, noch nie von gehört? Nee, wir auch nicht. Er wird aber nicht zu unrecht der Tutenchamun von Peru genannt, wenn auch deutlich jünger und erst vor 25 Jahren entdeckt. Haufenweise goldene Ohrringe (mit beachtlichen Durchmessern!), Nasenringe und Goldkopfschmuck in Vitrinen, man muss aber Fotoapparate und Handys abgeben, bevor man das Museum betritt, also keine Fotos! Aus derselben Kultur, der Mochekultur stammt auch die Dama de Cao, deren deutlich ältere, tätowierte Mumie (etwa 1700 Jahre alt) wir in der Nähe von Trujillo besichtigten. Auch hier nur Fotos in der Huaca (Pyramide, ja ja auch das eine Ähnlichkeit zu Ägypten) inmitten der Zuckerrohrfelder erlaubt. (Googelt halt, wenn’s euch interessiert).

Trujillo ist auf jeden Fall ein nettes Städtchen mit einem schönen Plaza de Armas (den haben hier alle Orte), um den herum schöne alte Häuser mit großen Holzbalkonen stehen. In der Fußgängerzone gibt es viele sogenannte Casinos mit aberhunderten von Spielautomaten drin. Montags bieten die Restaurants die lokale Spezialität „Shambar“ an, eine dicke Bohnensuppe mit Schweinebauch drin, buen provecho!

Um die Reise aber mal wieder ein wenig zu entschleunigen, suchten wir uns eine Unterkunft in Huanchaco, einem Fischerörtchen bei Trujillo, richtig mit Strand und so. Die Fischer fahren immer noch auf sog. „Caballitos de Totora“ (also Pferdchen) aufs Meer, einem türkenschuhgeformten Schilfbötchen.

Und endlich konnten wir das typisch peruanische „Ceviche“ degustieren, roher Fisch in einer scharfen Limetten-Tunke mit Zwiebeln. Köstlich.

Am letzten Tag haben wir uns vor der Nachtbusfahrt nach Lima nochmal einer Tour angeschlossen, um die Ruinen von Chan Chan gleich ums Eck zu besuchen, Reste einer riesigen aus Lehmziegeln gebauten Wüstenstadt der Chimu-Kultur. Dieses Weltkulturerbe ist allerdings stark bedroht durch die durch El Niño ausgelösten starken Regenfälle in dieser Gegend, deshalb die ästhetisch unschönen Überdachungen.