Weil alle so einen riesen Hype um diese Wasserfälle machen, waren wir mächtig gespannt und darauf vorbereitet, eventuell enttäuscht zu werden, weil es eben doch nur ein Wasserfall ist. Es sind aber mit 2,7km die breitesten Wasserfälle der Welt und ohne Zweifel seeehr beeindruckend. Und ja... wir haben sie uns von der argentinischen UND der brasilianischen Seite angeschaut, zweimal den stolzen Eintrittspreis gezahlt und es hat sich beide Male gelohnt.
Auf der argentinischen Seite kommt man über Brücken und Stege den einzelnen unteren Abschnitten von oben und unten recht nah, kann fast jeden einzelnen Wasserfall bewundern und sich von der Gischt einstäuben lassen. Für letzteres Vergnügen haben wir noch einmal extra für eine Bootsfahrt bezahlt, die einen so nah an einige Wasserfälle bringt, dass man auch noch bis auf die letzte Naht in der Unterhose nass wird.
Danach haben wir uns von den kleinen Zügle weiter stromaufwärts bis an den bestimmt 1km langen Steg zu dem sog. „Garganta del Diablo“ fahren lassen. Auf dem Steg flattern tausende von bunten Schmetterlingen um einen 'rum und belästigen einen schon fast, wenn sie mit ihrem Saugrüssel versuchen, das Salz von der Haut zu lecken. Beim Spaziergang über den ruhig dahinziehenden Fluss kann man kaum glauben, dass nur wenige Meter weiter das Wasser plötzlich in die Tiefe stürzt. Am Ende des Stegs nähert man sich dann einer Stelle, wo es aussieht als ob mitten im Fluss das Wasser einen halben Meter absackt.... und dann öffnet sich der „Teufelsschlund“, unvorstellbare Wassermassen tosen in die Tiefe, durch die Gischt lässt sich der Boden nur noch erahnen. Von Ferne sieht diese Gischtwolke aus wie eine weiße Rauchfahne, die hunderte Meter hoch in den Himmel steigt.
Unser Mittagessen haben wir auf dem Rückweg dann irgendwo zwischen drin auf dem Steg gevespert, denn am Bahnsteig lauern die putzigen, aber gefräßigen „Coaties“ (Nasenbären), die wohl auch mal schmerzhaft zubeißen können. Wenn man im Rucksack nur nach dem Moskitospray kruschtelt, kommen sie eifrig angedackelt, in der Hoffnung den einen oder anderen Keks abzubekommen.
Drei Tage später konnten wir uns die Wasserfälle in ihrem ganzen Ausmaß dann von der brasilianischen Seite anschauen. Morgens zaubert die Sonne dann auch noch überall die perfekten Regenbögen rein, ein umwerfender Ausblick. Hier kommt man von unten her dann auch auf einem Steg viel näher an den Garganta del Diablo. Weicheier kaufen sich dünne Plastikfolienregenmäntel, ansonsten wird man ordentlich eingenieselt. Zum Abschluss sind wir mit einem Aufzug auf einen Panoramaturm hochgefahren, von dem man einen Überblick über das gesamte Gebiet mit allen Wasserfällen und Kaskaden hat. Wow!
Von Foz de Iguaçu aus sind wir dann auch noch an einem Tag nach Paraguay 'rüber und haben versucht im Einkaufsgetümmel in Ciudad del Este einen Ersatz für unsere Kamera zu bekommen. Es gab aber nur veraltetet Modelle, die dann trotzdem nicht besonders günstig waren. Außerdem regnete es in Strömen, trotz unserer Regenjacken wurden uns immer wieder von Straßenverkäufern die billigen Plastiküberzieher unter die Nase gehoben, in denen alle anderen Tütenbeladen rumliefen. Das Wetter lud nicht dazu ein, zum Itaipu-Staudamm rauszufahren.